Fettsucht bei Kindern wirkt sich auf die Blutgefäße aus
> Dicke Teenager - dickes Herzrisiko
Die Zahl der Kinder, die schon bei
Schulbeginn übergewichtig sind, nimmt auch bei uns ständig zu. Die
Fettsucht hat unmittelbare Auswirkungen auf die Blutgefäße der
Schüler/innen. Die sind nämlich schon so verhärtet wie die von 30 Jahre
älteren Menschen. Damit steigt das Risiko für Herz- und Schlaganfälle
bei immer jüngeren Menschen.
Fettsucht bei Kindern hat in den letzten zwei Jahrzehnten drastisch
zugenommen und steigt weiter. Ungefähr 20 Prozent aller Kinder im
schulfähigen Alter sind übergewichtig. Das Problem tritt europaweit
auf, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht deshalb schon von
einer Epidemie. Ein Viertel der übergewichtigen Kinder gilt als
fettleibig. Es ist daher zu befürchten, dass Herzanfälle oder
Schlaganfälle und Typ-2-Diabetes bei immer jüngeren Menschen auftreten
werden. Für die aktuelle Untersuchung wurde die Elastizität der Aorta
mit Hilfe von Ultraschall festgestellt. Die Blutgefäße fettsüchtiger Teenager ähneln denen von Menschen
mittleren Alters. Schon bei Dreizehnjährigen wurden Anzeichen einer
Versteifung der Aorta nachgewiesen. Diese Veränderung der größten
Arterie des menschlichen Körpers ist laut den Wissenschaftlern des
British Columbia Children's Hospital ein erster Hinweis auf eine
Herzerkrankung. Die Verhärtung der Arterien, die das Herz mit Blut versorgen, gilt als
eine der entscheidenden Veränderungen bei Herzerkrankungen. Als die
Ergebnisse der fettsüchtigen Teenager 63 mit einem Durchschnittsalter
von 13 Jahren mit jenen von 55 normalgewichtigen Kindern verglichen
wurden, zeigten sich deutliche Unterschiede. Besorgnis erregend ist
laut den Wissenschaftlern, dass diese Ergebnisse keine Entsprechungen
bei ähnlichen Unterschieden hinsichtlich Blutdruck und Cholesterin
hatten. Dieses Fehlen von Entsprechungen weist darauf hin, dass
potenziell lebensbedrohliche kardiovaskuläre Probleme sich ohne weitere
Symptome während der Kindheit entwickeln. Kevin Harris, einer der Wissenschaftler, der die Forschungsergebnisse
auf dem derzeit in Montreal stattfindenden Canadian Cardiovascular
Congress präsentierte, erklärte, dass der systolische Blutdruck bei den
fettsüchtigen Studienteilnehmern nur unwesentlich erhöht war. Harris
will jetzt erforschen, ob sich diese Veränderungen der Aorta durch eine
verbesserte Ernährung und Sport wieder rückgängig machen lassen. WANC 27.10.10, Quelle: Canadian Cardiovascular Congress, pte
 
 
 
 
 
 
powered by webEdition CMS