Zusammenhang zwischen der Höhe des Gehirnschadens und dem Konsum von harten Drogen
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Drogenkonsum läßt das Gehirn vorzeitig altern. Durch harte Drogen werden  wichtige Nervenzellen in Schlüsselregionen des Gehirns schwer beschädigt.

Die Gehirne von jungen Drogenabhängigen weisen Schäden auf, die normalerweise nur bei viel älteren Personen oder bei Alzheimerpatienten im frühen Stadium auftreten. Zudem haben süchtige Jugendliche ein dreifach höheres Risiko einen Hirnschaden zu bekommen als cleane Teens. Das geben die Forscher der
auf der Homepage von Neuropathology and Applied Neurobiology http://www.nan.org.uk/ bekannt.

"Unsere Untersuchung zeigt, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen der Höhe des Gehirnschadens und dem Konsum von harten Drogen - wie Heroin oder Methadon - gibt", erklärte Jeanne Bell von der University of Edinburgh. Das Forscherteam untersuchte posthum die Gehirne von 34 Drogentoten im Alter von 17 bis 26 Jahren, die sich regelmäßig intravenös Drogen gespritzt hatten. Diese verglichen sie mit den Gehirnen von 16 cleanen Jugendlichen. Dabei konnten sie feststellen, dass wichtige Nervenzellen in jenen Schlüsselregionen des Gehirns beschädigt waren, die für das Gedächtnis, das Lernen, die Erinnerungsfähigkeit und das Wohlbefinden zuständig sind.

Zudem konnten in den Gehirnen zwei Proteine ermittelt werden, die eine Schlüsselfunktion bei der Bildung von Gehirnschäden haben. Das Tau-Protein und das Amyloid-Percursor-Protein führen schwerwiegende Schädigungen von Nervenzellen herbei. "In einer vorangegangenen Studie konnten wir feststellen, dass der Drogenmissbrauch eine leichte Entzündung des Gehirns hervorruft. Zusammen mit den neuen Erkenntnissen können wir nun davon ausgehen, dass der intravenöse Drogenkonsum ein frühzeitiges Altern des Gehirns auslöst", resümierte Bell.


WANC 28.06.05/pte

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