Küsssendes Paar
Sex: Wenn Erektionsstörungen auftreten, kann das ein Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein
> Potenzprobleme: Anzeichen für eine Herzerkrankung?
Errektionsstörungen können
der Hinweis auf eine Herzerkrankung sein. Da hinter den
Potenzprobleme oft Schäden der Gefäße stecken, ist
oft auch das Herz in Mitleidenschaft gezogen.


Männer, die an Diabetes und an
erektiler Dysfunktion leiden, erkranken wesentlich häufiger am
Herzen wie gesunde Männer. In einer Studie an der Chinese
University in Hongkong waren die Männer, die unter den
Erektionsstörungen litten, doppelt so häufig betroffen wie
jene, die keine sexuellen Störungen hatten. Für den
Studienleiter Peter Chun-Yip Tong sind die Ergebnisse eindeutig:
"Wenn ein Mann an erektiler Dysfunktion leidet, sollte er das
als Alarmsignal verstehen."



Ursache dafür könnten
Beschädigungen an Blutgefäßen sein, die
beispielsweise durch erhöhte Blutzuckerwerte entstehen. In der
Studie der chinesischen Forscher wurden insgesamt 2306 Männer
untersucht. Etwa ein Viertel unter ihnen litt unter
Erektionsstörungen. Kein einziger der Studienteilnehmer hatte
irgendwelche Anzeichen für einen Herzinfarkt oder einen
Schlaganfall. In den darauf folgenden vier Jahren erkrankten 123 der
Betroffenen an einem Herzinfarkt, starben an einer Herzerkrankung
oder litten unter Arterienverschlüssen in den Herzkranzgefäßen
- was eine Bypass-Operation nötig machte.



Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt
auch der Männerarzt Georg Pfau: "Erektile Dysfunktionen
sollten nicht einfach abgetan werden. Eine solche Störung sollte
ernst genommen und medizinisch abgeklärt werden." Sehr
häufig verberge sich dahinter eine systemische Erkrankung.



Die Gefäßschäden, die
im Penis-Schwellkörper zu Erektionsstörungen führen,
können auch andere Gefäße betreffen. "Patienten
mit erektiler Dysfunktion sollten daher auch auf Gefäßschäden
hin untersucht werden." Pfau kritisiert in diesem Zusammenhang
das einfache Verschreiben von typischen Potenzmitteln als Leichtsinn.
Auch das einfache Abtun, es handle sich um eine Altersstörung,
sei gefährlich.





Zu ähnlichen Ergebnissen wie in
Hongkong sind auch vier Studien aus italienischen Kliniken an mehr
als 300 Männern mit Diabetes und Herzproblemen gekommen.
Insgesamt litten 118 unter ihnen am Studienanfang unter
Erektionsstörungen. Genau jene waren auch doppelt so häufig
von schwereren nachfolgenden Herzkrankheiten betroffen.
Cholesterinsenkende Medikamente zeigten dabei eine deutlich positive
Wirkung.



WANC 26.05.08/pte

 
 
 
 
 
 
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