Stiftung Männergesundheit (Informationsbroschüre)
Die begehbare Prostata: Inititiative der Stiftung Männergesundheit (Informationsbroschüre) - http://www.prostata.de/
> Prostatakrebs früh erkennen: PSA-Test umstritten
64000 Männer erkranken jährlich an Prostatakrebs. 80 Prozent von ihnen sind über 60 Jahre alt. Wenn das Karzinom der Vorsteherdrüse früh genug erkannt wird, ist es gut behandel- und heilbar, sagen Ärzte. Sie betonen auch, dass eine Sonografie die Diagnostik erleichtern kann, eine Bestimmung des PSA-Wertes aber nicht ersetzt. Doch gerade dieser PSA-Test wird nun heftig kritisiert.

Solange das Karzinom nur in der Drüse selbst wächst und nicht das umliegende Gewebe befallen hat, sind die Heilungschancen am größten, sagen Urologen. Das bedeutet also, dass eine frühe Diagnose Leben retten kann. Denn je später man Prostatakrebs entdeckt, desto größer ist auch die Gefahr, dass bereits Metastasen in Knochen, Leber oder Lunge gewandert sind.

Früherkennung wird durch den Einsatz von Ultraschalltechnik einfacher, unterstreicht die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM). Denn sie liefere Bilder von krebsverdächtigen Arealen und damit zusätzliche, wertvolle Informationen. Auf eine PSA-Test könne man aber keinesfalls verzichten. Der PSA-Wert zeigt das Prostata Spezifische Antigen an. Das wird von Zellen der Prostata gebildet und gibt ab bestimmten Werten (ab 2-4 ng/ml) Hinweise, auf Veränderungen des Prostatagewebes. Das kann eine bös- oder gutartige Veränderung sein oder eine Entzündung sein.

Ob dieser Test allerdings wirklich Sinn macht, dass ist mittlerweile sehr umstritten. Beispielsweise hat in den USA kürzlich eine Expertenkommission die Empfehlung ausgesprochen, den Test nicht mehr anzuwenden. Begründung: Es gebe keine Belege, dass der Test wirklich Leben rette. Über einen Zeitraum von zehn Jahren könne man kaum eine Reduktion der Sterblichkeitsrate feststellen, der Test führe deshalb nur zu einer Überdiagnose und Überbehandlung, es werde viel zu schnell und zu häufig eine Prostata-Operation durchgeführt.

Ärzte monieren nun, dass der PSA-Test die beste Screeningmethode sei, um Prostatakrebs zu entdecken. Eine bessere gebe es derzeit nicht. Es sei unverantwortlich, dieses Verfahren zu diskreditieren, wenn man keinen Ersatz habe.

24.10.2011/ Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM), American Medical Association
 
 
 
 
 
 
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