Foto: Informationszentrum für Sexualität und Gesundheit e.V.
Hilfe bei Potenzproblemen verspricht ein neues Mittel auf pflanzlicher Basis (Foto: Informationszentrum für Sexualität und Gesundheit e.V.)
> Hilfe für die Potenz: Pflanzen sollen es richten
Das Mittel nennt sich Plantagrar und
wird medienwirksam als Bio-Viagra bezeichnet. Die pflanzliche Version
der Potenzpille soll wirksam sein, aber keine extrem negativen
Nebenwirkungen mit sich bringen. Falls die letzten Studien weiterhin
vorteilhaft verlaufen, könnte der neue Potenzsteigerer 2010 auf den
Markt kommen.
Die Bio-Pille besteht aus pflanzlichen Ingredenzien, bei denen man ihre
stimulierende Wirkung nicht sofort vermuten würden. So enthält die
pflanzliche Version von Viagra Tribulus terrestris (End-Burzeldorn),
die in Osteuropa wächst. Außerdem die Andenpflanze Maca – auch
peruanisches Ginseng genannt – die die Bindungsfähigkeit des männlichen
Sexualhormons Testosterons steigern soll. Hinzu kommen Policosanol, das
aus Zuckerrohr und Reis gewonnen wird und die Blutfettwerte senkt,
sowie die Aminosäure L-Anginin aus Erdnüssen und Weizenkeimen, die
unter anderem zur Gefäßerweiterung führt. Abgerundet wird der Mix durch
Weintraubenextrakt, traditionell für seine stärkende Wirkung auf
Herz-Kreislauf- und Immunsystem bekannt. Und das soll mehr Spass im Bett bringen? Anscheinend schon. Olaf
Schröder vom Institut für Transfusionsmedizin der Berliner Charité, wo
das Bio-Viagra erfunden wurde, bescheinigt dem Pflanzenmix, dass er
seine stimulierende Wirkung bereits „hervorragend bestätigen“ habe.
Dafür hat es Studien gegeben, die noch bis Ende Oktober fortdauern. Danach steht der Markteinführung des «Plantagrar» genannten
Potenzmittel eigentlich nichts mehr im Wege. Also könnte es 2010 so
weit sein.  Eigentlich. Schröder räumte im Berliner Sender rbb ein, dass einige der
Testpersonen über Durchfall geklagt hätten. Deshalb muss jetzt noch
untersucht werden, ob diese unerwünschte Nebenwirkung durch
Verkapselung eines bestimmten Wirkstoffs ausgeschlossen werden könne. Schröder erklärte auch den Unterschied zwischen Viagra und Plantagrar.
Viagra stelle alle Gefäße weit. Das könne zu Schwindelgefühlen führen.
Für Patienten, die unter niedrigem Blutdruck oder Herzerkrankungen
leiden, kommt Viagra ohnehin nicht in Frage. Ein Nachteil sei auch,
dass bei manchen Männern die Erektion über mehrere Stunden andauere und
nicht nachlasse. Plantagrar setze bei der Lust an und steigere die Libido. So nehme das
Testosteron im Körper zu und die Durchblutung werde verbessert. Das
führe dazu, dass vormals geschädigte Gefäße wieder intakt kämen. Drei
Kapseln pro Tag sollen nach zwei Wochen einen spürbaren Lustgewinn
bringen. Eine Wirkung, die Männern vorbehalten bleibt. WANC 17.03.09, Quelle: Charité Dazu merkt die Charité an: Stellungnahme zur Untersuchung mit einem pflanzlichen Potenzmittel Berlin, 17.03.2009 Es handelt sich bei dieser Untersuchung um die
Aktivität eines Mitarbeiters der Charité in eigener Verantwortung. Die
Übereinstimmung mit den Richtlinien der Charité zur guten
wissenschaftlichen Praxis wird derzeit überprüft. Die Nennung eines
Produktnamens in Zusammenhang mit den Untersuchungen entspricht nicht
den wissenschaftlichen Standards der Charité. Die Charite behält sich
vor, hierauf geeignet zu reagieren und schließt auch rechtliche
Schritte nicht aus. Herr Schröder ist nicht berechtigt, Erklärungen für
die Charité abzugeben.
 
 
 
 
 
 
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