> Diabetes kann Niere ruinieren
Diabetes ist eine Erkrankung, die sehr oft auf die Nieren übergreift. Je länger die Krankheit dauert, desto höher steigt der Anteil der Betrofffenen, deren Niere geschädigt ist. Das EU-Forschungsprojekt SysKid sucht nach Möglichkeiten, das Risiko der Entstehung einer Nierenerkrankung früher zu diagnostizieren. Denn eines ist klar: Je früher man die Nierenschädigung erkennt, desto besser kann man sie behandeln und eine Dialyse verhindern.

Diabetiker sind besonders häufig von einer chronischen Nierenerkrankung betroffen: Bereits fünf Jahre nach dem die  Zuckerkrankheit zum ersten Mal festgestellt wurde, erkennen Ärzte bei 10% der Diabetiker die ersten Zeichen einer Nierenschädigung. Weitere 15 bis 20 Jahre später sind es 30 bis 40%. Neben Diabetes ist eine Nierenerkrankung im übrigen ein weiterer Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Nierenveränderungen lassen sich über den Nachweis von Eiweißstoffen im Urin feststellen. Die sogenannte Mikroalbuminurie wird als Alarmzeichen der Niere bezeichnet. Dann findet das Labor 20 bis 200 mg/L beziehungsweise 30 bis 300 mg/24h Albumin mit dem Harn. Über 200 mg/L oder 300 mg/24h  wird es gefährlich, weil das Niereninsuffizienz bedeuten kann.

Ärzte sind aber händeringend auf der Such nach neuen Testverfahren, die Nierenveränderungen bei Diabetikern früher und genauer aufdecken. Derzeit analysieren Wissenschaftler tausende von Urin- und Blutproben betroffener Patienten, um neue Marker-Kandidaten zu finden. Diese sollen an mindestens 4000 Patienten mit Diabetes geprüft werden. Medikamente, die spezifisch auf die Niere einwirken, gibt es bereits.



Berliner Ärzteblatt 26.01.11/ Quelle: SysKid
 
 
 
 
 
 
powered by webEdition CMS