Foto: Hanuschke +Schneider
Bewegen, gesund ernähren, nicht rauchen und auf das Gewicht achten - das hält gesund (Foto: Hanuschke +Schneider)
> Gesunder Lebensstil: Krankheitsrisiken sinken
Können wir selbst Einfluß auf unsere
Gesundheit nehmen? Die Antwort: ein eindeutiges Ja. Denn wer niemals
geraucht hat, nicht massiv übergewichtig ist, pro Woche mehr als
dreieinhalb Stunden körperlich aktiv ist und sich gesund ernährt, hat
im Vergleich zu einer Person, die sich gegenteilig verhält, ein um 78
Prozent vermindertes Risiko, chronisch zu erkranken.
Seit langem ist bekannt, dass der Lebensstil das Risiko für chronische
Erkrankungen beeinflusst. In der Langzeitstudie stuften die
Wissenschaftler die folgenden Merkmale als risikosenkend ein: das
Merkmal "niemals geraucht zu haben", ein Körpergewicht mit einem Body
Mass Index (BMI)* unter 30 zu besitzen, mindestens dreieinhalb Stunden
pro Woche körperlich aktiv zu sein und das Merkmal "sich gesund zu
ernähren" - das heißt, mit vergleichsweise viel Obst, Gemüse und
Vollkornbrot, aber wenig Fleisch. Heiner Boeing vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) hat
die Potsdamer Langzeitstudie geleitet. Grundlage der Studienergebnisse
waren Daten von 23.153 weiblichen und männlichen Studienteilnehmern der
Potsdamer European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition
(EPIC). Im Schnitt waren die Frauen und Männer bei Studieneintritt 49,3
Jahre alt. Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit betrug etwa acht
Jahre. Neun Prozent der Studienteilnehmer erfüllten alle vier Kriterien einer
gesunden Lebensweise. Nur vier Prozent der Probanden wiesen keine
dieser positiven Merkmale auf. Den meisten Teilnehmern konnten die
Wissenschaftler ein bis drei der Kriterienpunkte zuordnen. Generell
galt: Je mehr der vier Merkmale die Teilnehmer aufwiesen, desto
geringer war ihr Erkrankungsrisiko. "Daneben untersuchten wir auch, welche Kombination der
gesundheitsförderlichen Lebensstilmerkmale besonders günstig ist", sagt
Boeing. "Wer einen BMI unter 30 aufweist, vermindert allein hierdurch
sein Risiko chronisch zu erkranken um mehr als die Hälfte. Dies trifft
besonders auf das Typ-2-Diabetesrisiko zu. Ist man dann auch noch sein
Leben lang Nichtraucher, so vermindert sich das Risiko für chronische
Erkrankungen sogar um 70 Prozent. Aber auch Raucher und Exraucher
können ihr Risiko durch eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung
und ein normales Körpergewicht um bis zu 70 Prozent senken". Die Studie hat genau ermittelt, was ein nicht ausschweifendes
Gesundheitsverhalten bringt: Wer niemals geraucht hat, nicht massiv
übergewichtig ist, pro Woche mehr als dreieinhalb Stunden körperlich
aktiv ist und sich gesund ernährt, hat im Vergleich zu einer Person,
die sich gegenteilig verhält, ein um insgesamt 78 Prozent vermindertes
Risiko, chronisch zu erkranken. Allein auf das Diabetesrisiko bezogen, sinkt dies bei einer solchen
gesunden Lebensweise sogar um 93 Prozent. Und betrachtet man allein das
Herzinfarktrisiko, dann nimmt das um 81 Prozent ab. Das
Schlaganfallrisiko vermindert sich dabei immerhin noch um die Hälfte
und das Krebsrisiko um 36 Prozent. "Wie die Untersuchung zeigt, haben die Teilnehmer der Potsdamer
EPIC-Studie deutlich von einer gesunden Lebensweise profitiert. Dies
belegt, wie wichtig es ist, eine gesunde Lebensweise im Rahmen einer
effektiven Prävention chronischer Erkrankungen weiter in die
Bevölkerung zu tragen und mit gesundheitspolitischen Maßnahmen zu
unterstützen", so Boeing. WANC 11.08.09/ Quelle: Archives of Internal Medicine (Ford et al.,
2009; 169:1-8), EPIC-Studie, Deutsches Institut für Ernährungsforschung
Potsdam-Rehbrücke (DIfE)
 
 
 
 
 
 
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