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Schlafmangel lässt sich nur durch mehrere Nächte ausgehnten Schlafens wieder aufholen (Foto: Stockbyte)
> Schlaufdauer hat Einfluss auf die Gesundheit

Wie lange man schläft, beeinflusst die
körperliche und geistige Gesundheit. Wer oft zu wenig schläft, lebt auf
Dauer gefährlich. Denn: Chronischer Schlafmangel kann krank machen. Die
Folgen: Stress, schlechte Laune sowie erhöhtes Risiko für Diabetes,
Übergewicht und Herzerkrankungen. Aber: Es scheint eine optimale
Schlaufdauer zu geben: sieben Stunden.
Die meisten gesunden Erwachsenen benötigen zwischen sieben und neun
Stunden Schlaf pro Tag, um ihre körperlichen und geistigen Kräfte zu
regenerieren. Menschen, die ihren Lebensrhythmus einer Schichtarbeit
anpassen müssen, bauen bereits nach wenigen Wochen ein erhebliches
Schlafdefizit auf. Es kommt zu verringerter Aufmerksamkeit und
Unkonzentriertheit. Das belegen wissenschaftliche Untersuchungen des
Psychologen Dr. David Dinges von der University of Pennsylvania. In seiner aktuellen Studie hat Dinges nun eruiert, ob sich die Folgen
des Schlafmangels durch zusätzlichen Schlaf am Wochenende wieder
aufholen lassen. Das Ergebnis: Zwar kann ein einmaliger Erholungsschlaf
die Folgen chronischen Schlafmangels zum Teil ausgleichen. Eine
vollständige Erholung bieten aber nur mehrere Nächte ausgedehnten
Schlafens hintereinander. 159 Testpersonen im Alter von 22 bis 45 Jahren durften in den ersten
beiden Nächten nur zehn Stunden im Bett sein. An den folgenden fünf
Tagen reduzierten die Wissenschaftler die Schlafdauer auf vier Stunden.
Für den anschließenden Erholungsschlaf teilten die Psychologen die
Menschen in sechs Gruppen ein, die zwischen null und zehn Stunden lang
schlafen durften. Tagsüber absolvierten die Teilnehmer verschiedene Verhaltenstests und
neurologischen Untersuchungen, die Auskunft über Reaktionszeit,
Müdigkeitslevel und Konzentrationsfähigkeit gaben. Dabei zeigte sich,
dass unmittelbar nach der stark reduzierten Schlafdauer alle Werte
deutlich beeinträchtigt waren. Mit zunehmender Länge des Erholungsschlafes verbesserten sie sich
wieder nach und nach. Ihre Ausgangswerte erreichten allerdings nur die
Teilnehmer wieder, die zehn Stunden geschlafen hatten. Die
Wissenschaftler betonen, dass für eine tiefgreifende Regenation nicht
nur die Dauer des Schlafes sondern genauso die verschiedenen
Schlafphasen sowie die Schlafintensität verantwortlich sind. Wie lange ein gesunder Schlaf dauern sollte, das hat Dr. Charumathi
Sabanayagam von der West Virginia University School of Medicine
erforscht. Sieben Stunden Schlaf pro Nacht, so seine Erkenntnis, sind
das Maß der Dinge. Bei Menschen, die weniger als fünf Stunden am Tag
schlafen, steigt das Risiko eines Herzinfarkts, Schlaganfalls oder von
Herz-Kreislauf-Erkrankungen um mehr als das Doppelte. Menschen, die
länger als neun Stunden im Bett verbringen, haben ein eineinhalb Mal
höheres Risiko als die Sieben-Stunden-Schläfer. Für die Studie wurden Daten einer US-weiten Untersuchung des
Schlafverhaltens von 30.000 Erwachsenen aus dem Jahr 2005 verwendet.
Warum eine so enge Verbindung zwischen zwischen Schlafdauer und
Herzerkrankungen besteht, können die Wissenschaftler nicht genau
erklären. Sie nehmen aber an, dass die Schlafdauer den Stoffwechsel
beeinflusst. Und das könnte zu einer gestörten Glukose-Toleranz und
hohem Blutdruck führen. Deren Folgen wiederrum sind Verengungen der
Arterien – Ursache für Herzinfarkt, Schlaganfall und
Herz-Kreislauf-Probleme. WANC 02.08.10, Quelle: SLEEP 2010; 33(8):1013-1026, 1037-1042.
 
 
 
 
 
 
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