Mit einer psychologischen Schmerztherapie lässt sich die Schmerzempfindung positiv beeinflussen und der Medikamentenverbrauch verringern
> Psychologische Schmerztherapie bei chronischen Kopfschmerzen

"Denke positiv!" – mit dieser simplen Formel können Patienten mit chronischen Kopfschmerzen ihren Verbrauch an Schmerzmitteln halbieren, so das Ergebnis einer Studie. Positives Denken kann im Rahmen einer psychologischen Schmerztherapie erlernt werden.

Hintergrund der Studie ist die Tatsache, dass Menschen mit chronischen Schmerzen beim Einsetzen der Beschwerden negative Gedanken entwickeln. Das Denken kreise zunehmend um das Schmerzproblem, andere Problembereiche würden nicht mehr gesehen, so die Wissenschaftler. Die Folge seien zunehmende Schmerzhäufigkeit, -dauer und -stärke.

Im Rahmen einer psychologischen Schmerztherapie wurden 21 Patienten mit Kopfschmerzen vom Spannungstyp, Migränetyp oder einer Mischung aus beiden Arten in Sachen positive Denkweise geschult. Sie erhielten eine ausführliche Entspannungsanleitung und nahmen an sogenannten Imaginationsübungen teil. Hierbei handelte es sich um angenehme entspannende Vorstellungen, die beim Auftreten der Schmerzen in Erinnerung gerufen werden sollten. Die Studienteilnehmer führten ein Kopfschmerztagebuch und notierten während bis zu fünf Kopfschmerzepisoden ihre Gedanken vor und nach den Schmerzen.

Durch die "Behandlung mit angenehmen Vorstellungen" konnten bedeutsame Veränderungen in der Bewältigung von Schmerzepisoden nachgewiesen werden, so die Wissenschaftler. Schmerzhäufigkeit, -dauer, -stärke und Medikamentenkonsum, Katastrophengedanken und Hilflosigkeit nahmen ab. Wer immer wieder mit Kopfschmerzen zu tun hat, sollte deshalb an eine psychologische Schmerztherapie denken.

In den Schmerzphasen, in denen auf Medikamente nicht verzichtet werden kann, sollten Kopfschmerzpatienten auf die richtigen Präparate zurückgreifen, so der Rat von Experten. Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) empfiehlt Kombinationspräparate mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure (ASS), Paracetamol und Koffein. Die Kombination der drei Substanzen führt zu einem breiteren Wirkprofil und einem schnelleren Wirkeintritt. Darüber hinaus können ASS und Paracetamol in Kombination in einer geringeren Dosis eingesetzt werden. Das führt zu einer besseren Verträglichkeit.


WANC 25.09.03/Forum Schmerz
Quelle: Gisela Peters et al.: Gedankenprotokolle vor und nach einer psychologischen Schmerztherapie mit Imaginationsübungen. Psychother. Psychosom. Med. Psychol 50: 391-395, 2000.

 
 
 
 
 
 
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