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Migräne mit Aura steigert bei Frauen die Gefahr für eine Herzerkrankung (Foto: pixland)
> Migräne mit Aura: Gefahr für das Herz

Frauen mittleren Alters, die unter Migräne mit Aura
leiden, sind dem erhöhten Risiko einer Herzerkrankung ausgesetzt. Eine Studie
ergab, dass die Anzahl der Schlaganfälle und Herzanfälle bei Betroffenen
auffällig hoch war. Frauen, die an einer Migräne ohne Aura leiden, haben kein
erhöhtes Risiko.


Migräne kann in jedem Alter auftreten. Am häufigsten ist eine Erkrankung jedoch
zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr. Zwei Drittel der Betroffenen sind Frauen.
Migräne kann auch innerhalb von Familien verstärkt auftreten. Rund zehn Prozent
der Patienten leiden unter einer Migräne mit Aura und haben Symptome wie blinde
Flecken oder Punkte und Kribbeln in den Gliedmaßen.



Frühere Studien haben gezeigt, dass Migräne mit Aura mit
Schlaganfällen in Zusammenhang stand, die durch Blutgerinnsel verursacht
werden. Zusätzlich gab es Hinweise auf ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko.
Ein direkter Zusammenhang konnte bisher jedoch nicht nachgewiesen werden.



In der Studie des Brigham and Women's Hospital und der
Harvard School of Public Health untersuchten die Wissenschaftler seit dem
Beginn der neunziger Jahre die Daten von 27.840 Frauen im Alter von 45 Jahren
oder darüber. Zu Beginn der Studie gaben 5125 Frauen, das sind 18,4 Prozent, an,
dass sie über eine entsprechende Krankheitsgeschichte verfügten. Von den 3610
Frauen, die im vorhergehenden Jahr an einer Migräne gelitten hatten,
berichteten fast 40 Prozent von Aura-Symptomen.



Während der Laufzeit der Studie kam es zu 580 kardiovaskulären Erkrankungen wie
Herzanfällen, Schlaganfällen und Angina pectoris. In der Folge waren 130
Todesfälle zu verzeichnen.



Frauen, die laufend unter einer Migräne mit Aura litten,
verfügten über ein deutlich erhöhtes Risiko eines Schlaganfalles, eines
Herzanfalles oder anderer schwerer Herzerkrankungen, die durch eine Verengung
der Arterien verursacht werden. Bei der Berücksichtigung des Alters konnten 18
zusätzliche kardiovaskuläre Erkrankungen pro 10.000 Frauen pro Jahr direkt mit
einer Migräne mit Aura in Zusammenhang gebracht werden.



Der leitende Wissenschaftler Tobias Kirth erklärte, dass
aufgrund des selteneren Auftretens von Migräne mit Aura die ermittelten Daten
kein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko für den Großteil der Migräne-Patienten
bedeuteten. "Weitere Studien sollten sich auf ein besseres Verständnis des
Zusammenhanges zwischen Migräne, Aurastatus und kardiovaskulären Ereignissen
konzentrieren." So sehen das auch Experten wie Richard Lipton und Marcelo
Bigal vom Albert Einstein College of Medicine Albert Einstein College of
Medicine in JAMA. Sie fordern, dass der Zusammenhang zwischen Migräne und
Herzerkrankungen näher erforscht werden solle.



WANC 20.07.06/pte

 
 
 
 
 
 
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