Osteoporose-Knochen
Normale, ausgedünnte und osteoporotische Knochenstruktur (von oben nach untern, Foto: pte)
> Osteoporose – eine unterschätzte Gesundheitsgefahr
Osteoporose gehört laut WHO zu den zehn häufigsten
Volkskrankheiten. Weltweit sind Schätzungen zufolge 80 bis 200 Millionen
Menschen von ihr betroffen. Bis zum Jahr 2020 wird sogar mit einer Verdoppelung
dieser Zahlen gerechnet. In Deutschland leiden neun Millionen Menschen – in der
Mehrzahl Frauen – unter der Skeletterkrankung. Pro Jahr gehen allein in
Deutschland etwa 2,8 Millionen Wirbelbrüche und 130000 Oberschenkelhalsbrüche
auf das Konto der Osteoporose.


"Die Volkskrankheit Osteoporose wird in ihrer Dramatik
und volkswirtschaftlichen Belastung nach wie vor unterschätzt", kritisiert
Uwe Gröber in der "Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin". Er
bezeichnet die Osteoporose als ein gesellschaftliches und ökonomisches
Gesundheitsproblem allererster Ordnung: "Osteoporotische Frakturen führen
nicht nur zu erheblichen Einbußen an Lebensqualität und Behinderungen, sondern
sie lösen Schätzungen zufolge in Deutschland pro Jahr eine Kostenlawine von
drei Milliarden Euro aus."



Die Skeletterkrankung, die durch einen Rückgang der
Knochenmasse sowie Störungen in der Mikroarchitektur des Knochengewebes
gekennzeichnet ist, basiert auf verschiedenen Entstehungsfaktoren. Genetische
Einflüsse, Fehlernährung, Bewegungsmangel, hormonelle Störungen, Rauchen und
übermäßiger Alkoholkonsum können für die Veränderungen an den Knochen
verantwortlich sein.



Die Ernährung spielt nach Meinung Gröbers jedoch eine
Hauptrolle. Da es "leichter" sei, Osteoporose "vorzubeugen als
zu therapieren", rät er, bereits im Kindesalter insbesondere auf eine
calciumreiche Ernährung zu achten. Denn Calcium sei der wichtigste Baustoff für
einen gesunden Skelettaufbau.



Da der tägliche Bedarf von 1000 Milligramm Calcium von den
Wenigsten erreicht würde, sei es ratsam, dem Organismus mehrmals am Tag Calcium
zuzuführen. "Im Laufe unseres Lebens wird unser Skelett mehrfach völlig
erneuert. Für eine optimale Knochenfestigkeit sind wir außerdem auf die
regelmäßige Zufuhr eines breiten Spektrums knochenwirksamer Mikronährstoffe
angewiesen", erläutert Gröber. Für einen stabilen Knochenaufbau seien
neben Calcium daher die Vitamine D und K sowie Zink und Magnesium notwendig.



Das gesamtgesellschaftliche Problem der eingeschränkten
körperlichen Aktivität sei nach Meinung des Essener Apothekers ebenfalls für
den Anstieg der Volkskrankheit verantwortlich. "Der tägliche
Energieverbrauch ist auf ein Minimum geschrumpft. Der Durchschnittsbürger legt
am Tag etwa 600 Meter zu Fuß zurück, den Rest des Tages verbringt er
sitzend."



Regelmäßige körperliche Bewegung gehöre zu den
"wichtigsten Maßnahmen, um Osteoporose vorzubeugen und zu behandeln",
so Gröber. Insbesondere ein gezielt eingesetztes Krafttraining böte durch
Druck- und Zugbelastungen der Muskulatur einen Reiz für die Knochenbildung. Der
Effekt sei eine Erhaltung bis hin zu einer Erhöhung der Knochenmasse.



WANC 28.03.06

 
 
 
 
 
 
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