Blutdruckmessung
Bluthochdruck: Kann die Nieren schädigen
> Nierenerkrankungen: Oft übersehen

Viele Menschen achten Herz,
Lunge und Magen. Doch die Nieren werden vergessen. Ein frühes
Erkennen einer Erkrankung könnte aber oft die Nieren retten.


Am 8. März 2007 ist der
„Weltnierentag" aus. Initiiert wurde dieser Tag, um weltweit
darauf aufmerksam zu machen, das Nierenerkrankungen zu den stark
zunehmenden Krankheiten gehören und zu selten beachtet werden.
Oft werden Nierenprobleme jahrelang übersehen und erst zu einem
Zeitpunkt diagnostiziert, an dem sie so weit fortgeschritten sind,
dass Heilung unmöglich wird.



Zudem ist mit Blick auf die
Alterspyramide mit einer weiter wachsenden Zahl von Nierenleiden zu
rechnen. Selbst Patienten mit schon gering eingeschränkter
Nierenfunktion haben ein deutlich erhöhtes Risiko für
Schlaganfälle und Herzinfarkte. Vorsorge gewinnt daher auch für
die Nierengesundheit eine immer größere Bedeutung.



Dazu ist es wichtig, wie
Prof. Dr. Gunter Wolf, Nephrologe und Direktor der Klinik für
Innere Medizin III am Universitätsklinikum Jena, betont, sich
zuallererst der enormen Bedeutung gut funktionierender Nieren für
unser Wohlergehen bewusst zu werden. Es sei entscheidend,
Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Wolf: „Zu dem jährlichen
Gesundheits-Check up ab 35 gehört auch eine Überprüfung
des Urins. Durch einen Urintest und die Messung des Eiweißwertes
darin können viele Nierenerkrankungen im Frühstadium
erkannt werden. Dieser Test kann einfach bei einem Besuch beim
Hausarzt vorgenommen werden. Er ist kostenlos und es muss auch keine
Praxisgebühr bezahlt werden. Würde diese
Vorsorgeuntersuchung regelmäßig wahrgenommen, könnte
eine Vielzahl von Nierenproblemen bereits in einem gut behandelbaren
Anfangsstadium erkannt werden.“



Von einer Erkrankung der
Nieren besonders gefährdet sind Diabetiker und Patienten mit
Bluthochdruck, da beides im Zusammenhang mit Nierenschädigung
stehe, betont Wolf. Auch Übergewicht beeinflusst nach neuen
Erkenntnissen die Funktionsfähigkeit der Nieren negativ. Wolf:
„Das Problem bei allen Formen der Nierenerkrankungen ist, dass
diese faktisch symptomfrei und ohne Schmerzen ablaufen. Machen sich
die Folgen des Funktionsabbaus bemerkbar - durch Leistungsabfall bis
hin zu einem endgültigen Nierenversagen als letzter Reaktion -
sind die Nieren schon so geschädigt, dass Dialyse und
Transplantation der letzte Ausweg bleiben.“



Zur Erhaltung der
Nierengesundheit kann jeder selbst beitragen. Übliche Ratschläge
sind nicht rauchen, Übergewicht abbauen, sich ausreichend
bewegen und auf die Ernährung achten. Auch ein erhöhter
Blutdruck ist gefährlich für die Nieren. Auch eine
unkontrollierte Einnahme von Schmerzmitteln ist zu vermeiden. Rät
Wolf: „So banal es klingt - letztlich ist solch ein sogenannter
gesunder Lebensstil einfach die beste Versicherung gegen
Volkskrankheiten, zu denen auch die Nierenerkrankungen gehören.“




WANC 06.03.07

> Bluthochdruck kann Nieren zerstören

> Diabetiker: Gefährdete Niere

 
 
 
 
 
 
powered by webEdition CMS