Impfung
Impfung gegen Papillomviren: Schützt Mädchen vor Gebärmutterhalskrebs
> Krebs: Viele Risiken werden nicht wahrgenommen
Bis
zu 50 Prozent der Krebstodesfälle in Deutschland wären
vermeidbar - bei Rauchern sogar bis zu 75 Prozent. Doch viele Risiken
werden nicht angemessen wahrgenommen und Möglichkeiten der
Prävention oft nicht genutzt.


Als
Krebsrisiko lange unterschätzt waren Infektionen. "Weltweit
könnten theoretisch etwa eineinhalb Millionen infektionsbedingte
Krebsfälle verhindert werden, wenn alle Möglichkeiten der
Prävention genutzt würden," sagt Prof. Dr. Dr. h. c.
mult. Harald zur Hausen vom Deutschen Krebsforschungszentrum. So ist
die Infektion mit humanen Papillomviren der Hauptrisikofaktor für
die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs.



Seit
kurzem steht in Deutschland eine Impfung zur Verfügung, die vor
der Infektion mit an der Krebsentstehung beteiligten Viren schützt.
Die Kassen übernehmen die Kosten für junge Mädchen von
derzeit fast 500 Euro. Zur Hausen: "Auch Jungen sollten geimpft
werden". Denn auch sie sind Überträger der Viren. Der
Preis erschwert allerdings die Einführung in armen Ländern.



Den
Einfluss der Ernährung untersuchen Wissenschaftler im Rahmen der
EPIC-Studie und anderen großen Langzeitstudien. Prof. Dr.
Heiner Boeing vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung
Potsdam-Rehbrücke berichtet, dass das Krebsrisiko durch
Übergewicht und Adipositas sowie durch hohen Alkoholkonsum
steigt. Die Studien zeigen, dass ein abgesenktes Krebsrisiko bei
einer Aufnahme von Obst und Gemüse sich nicht in dem vermuteten
Umfang bestätigen ließ. Es gibt auch bisher nur wenige
Hinweise, dass es die Schadstoffe in Lebensmitteln sind, die
wesentlichen Einfluss auf das Krebsgeschehen nehmen. Nach Angaben der
Weltgesundheitsorganisation sind 30 Prozent der Krebserkrankungen auf
eine einseitige oder falsche Ernährung zurückzuführen.



Neuere
Forschungsergebnisse offenbaren zudem Krebsrisiken, die vielen
Menschen gar nicht als solche bewusst sind. Dazu gehören
Umweltfaktoren wie radioaktives Radon in Innenräumen oder
Feinstaub. Prof. Dr. Dr. H.-Erich Wichmann vom GSF-Forschungszentrum
erklärte, dass in Deutschland jährlich rund 2000
Lungenkrebstodesfälle auf Radon zurückzuführen sind.
Wichmann: "Einfache Maßnahmen, wie die Verlegung
radondichter Folien beim Neubau, könnten in der Zukunft bis zu
50 Prozent der Lungenkrebsfälle durch Radon verhindern".
Abschätzungen ergeben, dass pro Jahr weitere 1000 bis 2000
Lungenkrebstodesfälle in Deutschland durch Feinstaub im
Dieselruß verursacht werden. Berufsgruppen wie Diesellokführer
oder Berufskraftfahrer haben ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko.



WANC
10.05.07 Quelle:
"Umwelt, Gene, Infektionen - Krebsrisiken und Wege der
Prävention", des FLUGS-Fachinformationsdienstes vom GSF -
Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit

 
 
 
 
 
 
powered by webEdition CMS