(Foto: Tim Reckmann  / pixelio.de)
Eine Coronaimpfung schützt vor Krankenhausaufenthalten (Foto: Tim Reckmann / pixelio.de)
> Corona: Impfung schützt vor Krankenhauseinweisung

Die Meldung - beispielsweise von Gesundheitsstadt berlin.de - kann verwirren: „Mehr Geimpfte als Ungeimpfte wegen Covid im Krankenhaus." Manche schließen daraus, dass es unsinnig ist, sich impfen lassen. Der Schluss ist aber falsch: Denn eine weitere Studie belegt, dass bei der jetzt vorherrschenden Coronavirus-Variante Omikron die Hospitalsierung und die schweren Folgen bei Ungeimpften viel höher als bei Geimpften liegt.


Die aktuellen Zahlen des Robert Koch Instituts (RKI) zeigen: Für den Zeitraum vom 15.08.2022 bis 11.09.2022 wurde der Impfstatus von 1.660 COVID-19-Krankenhausaufnahmen gemeldet; das entspricht etwa 59,6 % der für diesen Zeitraum übermittelten Fälle (2.786). 13,8 % (229 Fälle) aller COVID-19-Neuaufnahmen mit bekanntem Impfstatus hatten keine Impfung, 3,4 % (57 Fälle) hatten eine Impfung, 11,1 % (185 Fälle) hatten zwei Impfungen, 54,6 % (906 Fälle) hatten drei Impfungen und 17,0 % (283 Fälle) hatten vier oder mehr Impfungen erhalten.


Bei schweren Coronaerkrankungen spielen Alter und Vorerkrankungen eine wichtige Rolle
Die absoluten Zahlen könnten zu dem Schluss verleiten: Eine Impfung nützt nichts. Wahr ist aber: Es gibt mehr Geimpfte als Ungeimpfte - etwa dreimal so viele. Weil keine Impfung zu 100% schützen kann, muss es auch viel mehr Infektionen unter Geimpften geben. Hinzu kommt die Unsicherheit bezüglich der erhobenen Zahlen - allein von 40% der ins Krankenhaus eingewiesenen Patienten gab es keinen Impfstatus. Außerdem zeigt sich, dass bei schweren Coronaerkrankungen Alter und Vorerkrankungen eine wichtige Rolle spielen.


Das RKI betont, dass „aktuell bei Dominanz der Omikron-Variante für vollständig geimpfte Personen aller Altersgruppen − insbesondere für Personen mit Auffrischimpfung − weiterhin von einem sehr guten Impfschutz gegenüber einer schweren COVID-19-Erkrankung ausgegangen werden kann." Weiterhin sei für ungeimpfte Personen aller Altersgruppen das Risiko für eine schwere Verlaufsform der COVID-19-Erkrankung deutlich erhöht.


Hospitalisierungsrate bei Geimpften ohne Booster höher als Geimpften mit Booster
Weil das in Deutschland mit den Zahlen so eine Sache ist, bleibt einem nichts anderes übrig, als sich auf die bessere Datenlage in anderen Ländern zu verlassen. Die US-Centers for Disease Control and Prevention (CDC) hat zwischen Januar 2021 und April 2022 die Krankenhauseinweisungen von COVID-Patienten unter die Lupe genommen. Gesammelt wurden die Daten von 250 Krankenhäusern aus 14 Staaten der USA und 192 509 Patienten/innen.


Im Gesamtvergleich lag die Hospitalisierungsrate der Ungeimpften um 3,5- bis 17,7-mal höher als bei Geimpften, unabhängig vom Impfstatus. Von Januar bis April 2022 (vorherrschende COVID-Variante ist Omikron) war die Zahl der Krankenhauseinweisungen bei Ungeimpften um das 10,5-Fache höher als bei Geimpften mit mindestens einer Boosterimpfung. Geimpfte ohne Booster wurden 2,5mal öfter ins Krankenhaus gebracht als Geimpfte mit mindestens einer Boosterimpfung. Auch in dieser Studie bestätigte sich, dass ein Aufenthalt im Hospital wegen einer Coviderkrankung bei den Ungeimpften vor allem Jüngere und bei den Geimpften vor allem Ältere und mit Vorerkrankungen notwendig wurde.


Quelle: JAMA Intern Med.


20.9.2022

 
 
 
 
 
 
powered by webEdition CMS