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Bei der Erkrankung der Haut mit Schuppenflechte gesellt sich häufig ein Erkrankung der Gelenke hinzu (Foto: Stock photo)
> Schuppenflechtearthritis: Wird oft nicht erkannt
Wer unter Schuppenflechte leidet,
erkrankt häufig auch an entzündlichem Gelenkrheuma. Neueste Studien
belegen diese schmerzhafte Kombination. Allerdings wird die sogenannte
Psoriasisarthritis sehr oft nicht oder zu spät erkannt. Denn selbst
Ärzte stellen Hauterkrankung und Gelenkbeschwerden bisher nur selten in
einen Zusammenhang. Wenn die Krankheit dann erkannt wird, sind die
Gelenke oft schon unwiderruflich geschädigt.
Über 400.000 Menschen sind in Deutschland an Schuppenflechtenarthritis
erkrankt. Bis zu 10.000 Neuerkrankte gibt es jährlich. An
Schuppenflechte leiden zwei Millionen Männer und Frauen. Meist beginnt
die Psoriasis Arthritis im Alter zwischen 30 und 50 Jahren, Frauen und
Männer erkranken gleich häufig. Wie die Schuppenflechte sind auch die
rheumatischen Gelenkentzündungen eine Autoimmunreaktion. Bei Psoriasia Arthritis steht meist zunächst die Hauterkrankung im
Vordergrund. Das ist bei rund 70 Prozent der Betroffenen der Fall. Bei
etwa 15 Prozent beginnen Haut- und Gelenkveränderungen gleichzeitig, im
Durchschnitt liegen aber zehn Jahre zwischen der Hauterkrankung und den
ersten Gelenkentzündungen. 15 Prozent der Patienten erkrankt zunächst
an einer Arthritis und später kommt die Hautbeteiligung dazu. Die
Patienten plagen entzündliche Hautveränderungen mit weißlichen Schuppen
oder verdickte, sich gelblich verfärbende Fingernägel. Dann schmerzen
die Fingerendgelenke oder Zehen. Die Sehnen schwellen wurstförmig an.
Alternativ kann auch die Wirbelsäule betroffen sein. Schmerzen und
Gelenkzerstörungen sind die Folge. Die Behandlung sollte so früh als möglich beginnen, um Gelenkschäden zu
vermeiden. Doch weil viele Patienten – was eher verständlich ist – aber
auch Ärzte – was eher unverständlich ist -  die Verindung von
Schuppenflechte und Arthritis nicht kennen, wird die Psoriasis
Arthritis häufig übersehen und falsch oder gar nicht behandelt. Die
beiden Hauptgründe: Über einen Rheumafaktor im Blut ist die Psoriasis
Arthritis aber nicht nachweisbar. Wegen der vielfältigen Symptome ist
die Psoriasis Arthritis schwer zu diagnostizieren. Die Deutsche
Rheuma-Liga mahnt an, dass Dermatologen und Rheumatologen intensiv
zusammenarbeiten müssten. Und dass die Fortbildung zum Krankheitsbild
optimiert wird. Eine effektive Behandlung der Autoimmunerkrankung ist möglich. Ist die
Krankheit erst einmal diagnostiziert, könne den Betroffenen viel
Lebensqualität zurückgegeben werden. Sei auch keine wirkliche Heilung
möglich, dann doch vielfach immerhin ein LInderung der Symptome. Professor Erika Gromnica-Ihle, Rheumatologin und Präsidentin des
Verbandes: „Wir wollen Patienten und Ärzte, die unklare Symptome
diagnostizieren, wachsam machen. Und wir wollen Menschen, die schon
länger mit Psoriasis Arthritis leben, verlässliche Informationen
geben.“ Dazu soll auch die Broschüre „Psoriasis Arthritis –
Schuppenflechte mit Gelenkentzündung“ dienen. WANC 18.12.09/ Quelle: Deutsche Rheumaliga
 
 
 
 
 
 
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