US-Website von Spiriva: Wenn das Atmen mit COPD sie zu erdrücken droht
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> Tiotropium bei COPD: Belegter Nutzen
Medikamente müssen, bevor sie von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet werden, neuerdings ihren Nutzen nachweisen. Dazu wird es einer Bewertung unterzogen. Diese hat Tiotropiumbromid (kurz: Tiotropium) hinter sich gebracht, das zur Erweiterung verengter Atemwege von Patienten/innen mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) verordnet werden kann. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat in seiner Studie einen spürbaren Vorteil des Medikamentes (Handelsname: Spiriva®) fest gestellt.

Patienten/innen, die Tiotropium verwenden, erleiden laut der Untersuchung seltener akute Verschlechterungen (Exazerbationen), sie müssen seltener aus diesem Grund ins Krankenhaus und ihre Lebensqualität ist besser. Hinweise für einen Nutzen zeigen sich im Hinblick auf schwächer ausgeprägte Symptome und Beschwerden, z. B. Atembeschwerden. Auch bei der Ausübung alltagspraktischer Fähigkeiten hat sich der Nutzen gezeigt.

Im Vergleich mit anderen Wirkstoffen (Salmeterol, Formeterol, Indacaterol und Ipratropium) traten seltener Exazerbationen und Krankenhausaufenthalte auf. Ausnahme: Im Vergleich zu Indacaterol scheint Tiotropium in Bezug auf die COPD-Symptome und die Lebensqualität etwas weniger wirksam zu sein. In Bezug auf weitere patientenrelevante Kriterien wie körperliche Belastbarkeit, Sterblichkeit und Erkrankungsrate an Herz-Kreislauf-Krankheiten sowie Nebenwirkungen ergaben sich aus den Studien für Tiotropium keine Unterschiede im Vergleich zu den untersuchten Therapiealternativen.

Das IQWiG beschreibt Tiotropium als ein sogenanntes Anticholinergikum zur Behandlung von COPD, bei der die Atemwege dauerhaft verengt sind und die Lunge geschädigt ist. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch chronischen Husten, vermehrten Auswurf und Atemnot bei Belastung. Etwa jeder 10. bis 20. Erwachsene im Alter von über 40 Jahren hat COPD. Die Erkrankung tritt damit weit häufiger auf als Asthma. Dreiviertel der Patienten sind Männer. Wegen des starken Zusammenhangs mit Rauchen wird COPD umgangssprachlich auch als "Raucherhusten" bezeichnet.

In Bewertungen durch Patienten/innen erhielt Spiriva 7 von 10 möglichen Punkten. 66% der Betroffenen berichteten von keinen Nebenwirkungen. 21% gaben als Nebenwirkung Mundtrockenheit, jeweils 7% Hauttrockenheit oder Kopfschmerzen und 3% Augeninnendruckerhöhung an. (Quelle: http://www.sanego.de/Medikamente/Spiriva/, Stand 23.08.2012)

Berliner Ärzteblatt 23.08.2012, Quelle: Abschlussbericht A05-18, Tiotropiumbromid bei COPD
 
 
 
 
 
 
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