Gesundheitliche Vorteile bringt Fischöl (Omega-3-Fettsäuren) zur Prävention von Vorhofflimmern offenbar nicht (Foto: pte)
> Omega-3-Fettsäuren: Herzschutz nicht erwiesen

Das Bundesforschungsministerium schreibt auf seiner Website: Das Herz wieder in Takt bringen. Omega-3-Fettsäuren werden viele gesundheitsfördernde Effekte zugeschrieben. Auch bei Herzkrankheiten wie Vorhofflimmern sollen sie helfen. Neue Studien bestätigen diese Auffassung nicht.


Bei Vorhofflimmern gerät das Herz aus dem Takt, weil die Impulse für den Herzschlag unregelmäßig kommen. Die Vorhöfe und Herzkammern pumpen deshalb nicht mehr aufeinander abgestimmt und meist zu schnell. Die Herzleistung nimmt ab. Menschen mit dieser Form der Herzryhtmusstörung leiden meist unter einer Verminderung der körperlichen Leistungsfähigkeit und sind anfällig für einen Schlaganfall.


Als vorbeugende Maßnahme wird ein gesunder Lebensstil empfohlen. Dazu gehören Verzicht auf das Rauchen, wenig Alkohol und regelmässige körperliche Bewegung. Und dazu gehört in der Regel auch die Empfehlung, Omega-3-Fettsäuren (Eicosapentaensäure - EPA und Docosahexaensäure - DHA) in fetten Fischen und Fischölen bzw. Nahrungsergänzungsmitteln zu sich zu nehmen. Es werden Studien aufgeführt, deren Ergebnis es ist, dass unter einer Omega-3-Gabe von 2 g pro Tag das Risiko für Vorhofflimmern drastisch reduziert wird.


Neue Studien bestätigen das nicht. US-Mediziner von medizinischen Universitäten und Instituten in Los Angeles und Boston haben 25119 Patienten/innen ohne eine vorherige Herz-Kreislauf-Erkrankung (59,8% Frauen, Durchschnittsalter: 66,7 Jahre) über einen Zeitraum vom im Mittel 5,3 Jahre beobachtet. Ein Teil bekam eine Medikamentenmischung aus EPA, DHA und Vitamin D3, ein anderer nur EPA-DHA, ein dritter Vitamin D3 und ein vierter nur Placebos, also Medikamente ohne Wirkstoffe als präventive Maßnahme gegen Vorhofflimmern.


Insgesamt wurde in der Beobachtungszeit bei 900 Patienten/innen (3,7%) der Vorfall des Vorhhofflimmerns diagnostiziert. In allen vier Studiengruppen lag die Zahl der Vorfälle fast gleichauf, es wurden nur sehr geringe Unterschiede verzeichnet. Nach Ansicht der Wissenschaftler gibt es deshalb keinen Beleg dafür, dass Omega-3-Fettsäuren einen positiven Einfluß auf das Verhindern von Vorhofflimmern auswirkt.


31.3.2021 / cs / Quelle: JAMA

 
 
 
 
 
 
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