Wer schlecht ein- oder durchschlafen kann und sich morgens eher zerschlagen als erfrischt fühlt, kann Probleme mit seinem Herzen bekommen (Foto: DAK/Wigger)
Wer schlecht ein- oder durchschlafen kann und sich morgens eher zerschlagen als erfrischt fühlt, kann Probleme mit seinem Herzen bekommen (Foto: DAK/Wigger)
> Wer schlecht schläft, kann eher Probleme mit seinem Herzen bekommen

Schlafstörungen gefährden auf Dauer die Gesundheit. Sie wirken sich auf das Gehirn, die Psyche, das Gewicht und den Alterungsprozess aus. Ärzte haben nun beobachtet, dass Schlaflosigkeit das Risiko für eine Herzinsuffizienz (Herzschwäche) um bis zum Dreifachen erhöhen kann.

Untersucht wurden 54.279 Frauen und Männer im Alter von 20 bis 89 Jahren über einen Zeitraum von mehr als elf Jahren. In dieser Zeit wurden 1412 Fälle von Herzschwäche aufgezeichnet. Es stellte sich heraus, dass Schlafstörungen einen direkten Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit hatten, dass das Herz nicht mehr ausreichend Blut zu den Organen pumpen kann. Wie hoch das Risiko tatsächlich war, hing davon ab, wie viele Formen von Schlafstörungen bei den Betroffenen vorlagen: ob Probleme beim Einschlafen, Probleme beim Durchschlafen oder das Gefühl, am Morgen vom Schlaf nicht erfrischt oder ausgeruht zu sein.

Hatten die Patienten nur ein Symptom, dann war das Risiko für Herzinsuffizienz nicht erhöht. Gab es zwei Symptome, dann stieg das Risiko für Herzprobleme um 35%. Lagen aber drei Formen der Schlafstörungen vor, dann war die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten einer Herzschwäche um 353% erhöht.

Noch risikanter wurde es, wenn sich zu den Schlafstörungen Depressionen oder Ängstlichkeit gesellte. Denn mit diesen zusätzlichen psychischen Belastungen, stieg das Risiko für eine Herzschwäche sogar auf 425%.

Die Wissenschaftler schließen daraus, dass der Körper in der Lage ist, eine Schlafstörung ohne gesundheitliche Folgen auszugleichen. Dieses gelinge aber nicht mehr, wenn sich die Probleme mit dem Schlaf häuften oder sogar weitere psychische Erkrankungen hinzu kämen. Derartige Belastungen würden dann auf das Herz schlagen.

Berliner Ärzteblatt 07.03.2013/ Quelle:  Eur Heart J (2013)
 
 
 
 
 
 
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