Foto: DAK
Sich regen bringt Segen - Bewegung vermindert das Risiko für Schlaganfall (Foto: DAK)
> Schlaganfall: Weniger Risiko durch gesundes Leben
Das Risiko für Schlaganfall kann durch
Vorsorge deutlich gesenkt und dessen Folgen durch schnelle Erkennung
und Behandlung vermindert werden. Dabei geht es um ausreichend
Bewegung, gesunde Ernährung, kein Übergewicht, wenig Alkohol und
Verzicht auf Tabak.
„Schlaganfall-Vorsorge muss in erster Linie jenseits der Apotheke
erfolgen", erklärt der Innsbrucker Neurologe Johann Willeit. Maßgeblich
sei dafür ein gesundes Leben allgemein wie Rauchverzicht, mediterrane
Kost, gesundes Körpergewicht, Zurückhaltung beim Alkohol und
ausreichend Bewegung. „Große Studien bestätigen, dass unter
Rücksichtnahme dieser fünf Faktoren das Schlaganfall-Risiko um vier
Fünftel sinkt", weiß der Mediziner. Läuferstudien konnten außerdem
zeigen, dass ein direkter Zusammenhang zwischen Dauer des regelmäßigen
Ausdauersports und dem geringeren Risiko besteht. Die medikamentöse Vorsorge ist bei bestehendem Risiko besonders im
fortgeschrittenen Lebensalter sinnvoll. „In dieser Gruppe gehen
Schlaganfälle meist auf Vorhofflimmern zurück. Der Gerinnungshemmer
Marcumar behandelt diese Herzrhythmus-Störung sehr effektiv und senkt
das Risiko um bis zu 80 Prozent", betont ÖGSF-Präsident Wilfried Lang.
Die Verschreibung erfordere allerdings ausreichend Gesprächszeit
zwischen Arzt und Patient. „Gute Aufklärung über seltene Nebenwirkungen
wie etwa Darmblutungen ist wichtig. Deren Risiko wird durch die
Schlaganfall-Abwendung weit mehr als aufgewogen. Doch aus
Verunsicherung greifen viele zu anderen Mitteln, die praktisch keinen
Schutz vor Schlaganfall bieten." Der Schlaganfall rangiert unter den häufigsten Todesursachen und ist
auch wichtigster Grund für anhaltende Behinderungen im
Erwachsenenalter. Statistisch gesehen stirbt jeder Fünfte innerhalb
eines Monats nach dem Schlaganfall, viele tragen Behinderungen davon.
Obwohl jeder Dritte wieder komplett gesundet, bedeutet ein Schlaganfall
ein neunmal höheres Risiko, auch später wieder einen Schlaganfall zu
erleiden. Ähnlich bedeutet auch der leichte Hirnschlag akute Gefahr,
Opfer eines späteren Schlaganfalls zu werden. Man rechnet heute damit, dass sich die Zahl der Schlaganfälle in den
nächsten 20 Jahren weltweit verdoppeln wird. In Westeuropa gibt dafür
die steigende Lebenserwartung den Ausschlag, erklärt Lang. WANC 30.10.09/ Quelle: Österreichische Gesellschaft für
Schlaganfall-Forschung (ÖGSF), Österreichische Gesellschaft für
Neurologie, pte
 
 
 
 
 
 
powered by webEdition CMS