Foto: DAK
Mit Vitaminen gegen Homocystein: Apfelsinen eignen sich dazu besonders gut (Foto: DAK)
> Homocystein: Das Gefäßgift
Im Volksmund spricht man von
Adernverkalkung, in der Medizin wird das Problem als Arteriosklerose
bezeichnet. Gemeint ist die schleichende Verstopfung der Blutgefäße,
die letztlich im Herzinfarkt oder Schlaganfall enden kann. Das Zellgift
Homocystein gilt unter Experten als ein Risikofaktor für die Entstehung
einer Arteriosklerose und Thrombose. Um das Homocystein im Blut zu
senken, bedarf es einer guten Vitaminversorgung, mit der man möglichst
frühzeitig beginnen sollte.


Bereits ab dem 30. Lebensjahr bilden sich an den Wänden der Blutgefäße
erste Ablagerungen, die dann im Laufe der Jahre anwachsen können. Ab 40
leidet etwa jeder dritte Bundesbürger an Gefäßverkalkung. Neben einer
genetischen Veranlagung, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und
der Zuckerkrankheit wird in den letzten Jahren vor allem die Substanz
Homocystein verdächtigt, die Innenwände der Arterien zu schädigen und
so der Arteriosklerose Vorschub zu leisten. Einige Wissenschaftler halten Homocystein inzwischen für gefährlicher
als Cholesterin, doch diese Meinung ist durchaus umstritten. 
Manche
halten die ganze Diskussion für völlig überfrachtet. Sie verweisen auf
die sogenannte HOPE-Studie, bei der durch eine Senkung des Homocysteins
keine Änderung bei der Atherosklerose-Erkrankung gezeigt hätte.
Allerdings
machte Prof. Dr. Olaf Stanger von der DACH-Liga Homocystein in einem
Interview (Ärztliche Praxis) auf die zu beachtende Bedeutung des
Gefäßgiftes aufmerksam: „Denn Homocystein hat für thrombotische
Ereignisse eine viel größere Bedeutung als etwa für die reine
Atherosklerose.“ Homocystein ist eine schwefelhaltige Aminosäure, die bei jedem Menschen
als Zwischenprodukt im Stoffwechsel entsteht. Unter normalen
Bedingungen wird es im Körper rasch ab- oder umgebaut und so
unschädlich gemacht. Für die zügige Entgiftung des Homocysteins sorgen
vor allem drei Mikronährstoffe: Vitamin B9, Vitamin B12 und Vitamin B6.
Klappt die Versorgung mit diesen B-Vitaminen nicht optimal, steigt der
Homocystein-Spiegel im Blut an – und damit auch das Arteriosklerose-
und Thrombose-Risiko. Als ungefährlich gelten Homocysteinwerte um die
12 Mikromol/ Liter Blutplasma. Eine Erhöhung um nur 5 Mikromol/Liter
kann sich das Gefäßerkrankungs-Risiko bei Männern um 60 Prozent, bei
Frauen sogar um 80 Prozent erhöhen.

 Den Homocystein-Spiegel kann jeder Arzt bestimmen. Die Untersuchung
wird derzeit allerdings nicht von den gesetzlichen Krankenkassen
bezahlt. Werden dabei überhöhte Homocysteinwerte festgestellt, raten
Experten der DACH-Liga zu folgender Therapie: Bei Risikogruppen für
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollte durch eine Therapie (200-800 µg
Folsäure, 3-100 µg Vitamin B12 und 2-6 mg Vitamin B6) ein
Plasma-Homocysteinspiegel unter 10 µmol/l angestrebt werden. Bei
gesunden über 50-Jährigen oder Risikogruppen für Vitaminmangel kann man
Werte um 12 µmol/l noch tolerieren. Allerdings: Um der Arteriosklerose wirksam vorzubeugen, sollte man
frühzeitig für eine ausreichende Versorgung mit den schützenden
Vitaminen sorgen, so dass das Homocystein nicht ansteigt und
Gefäßschädigungen erst gar nicht entstehen. Eine obst- und gemüsereiche
Ernährung, kann dabei helfen. Zur Vorbeugung von Gefäßkrankheiten
gehört auch, den Genuss von tierischen Fetten einzuschränken, auf das
Rauchen zu verzichten und sich regelmäßig durch leicht sportliche
Aktivitäten etwas Bewegung zu verschaffen. Ernährung gegen Homocystein (Quelle: Assmann-Stiftung für Prävention): - Essen Sie folsäurereiches Gemüse und Obst - Apfelsine, Avocado,
Erbeere, Himbeere, Honigmelone, süße und saure Kirschen, Mango,
Weintraube, Blumenkohl, Brokkoli, Chinakohl, Grünkohl, Kohlrabi,
Rosenkohl, Weißkohl, Wirsing Blattsalate und Blattgemüse: Chicoree, Endivie, Kopfsalat, Spinat,
Mangold, Feldsalat, Gemüsepaprika, Gurke, Kürbis, Tomate, Fenchel,
Knollensellerie, Rote Beete, Möhren, Pastinake, Keimlinge und Sprossen - Essen Sie reichlich Brot, Müsli, Getreideflocken, Nudeln und Reis -
möglichst als Vollkornprodukte -, Kartoffeln und Hülsenfrüchte - Essen Sie mindestens 2mal pro Woche Fisch, es darf auch Fettfisch sein - Bereichern Sie Ihren Speiseplan gelegentlich mit Nüssen - Verzehren Sie regelmäßig Milch und Milchprodukte in geringen Mengen - Begrenzen Sie Ihren Fleischverzehr auf 2 bis 3 mal pro Woche WANC 27.01.09, Quelle: dgk, DACH-Liga Homocystein
 
 
 
 
 
 
powered by webEdition CMS