Foto: Sabine Rietdorf / pixelio.de
Stoffe im Granatapfel sollen das Tumorwachstum hemmen (Foto: Sabine Rietdorf / pixelio.de)
> Granatapfel: Geheimwaffe gegen Tumore?

Schon seit einiger Zeit gibt es Erkenntnisse, dass Wirkstoffe im Granatapfel bei der Behandlung und Prävention von Karzinomen helfen können. Bisher war aber unklar, wie das funktioniert. Ein Wissen, das man beim medizinischen Einsatz aber unbedingt benötigt. Jetzt haben Mediziner und Biologen das Rätsel offenbar entschlüsselt.


Im Jahr 2017 wurde eine Studie über die Wirksamkeit von Granatäpfelpräparaten veröffentlicht (von onkopedia.com), in der von der antihumoralen Wirkung bei Prostatakarzinomen und möglichen positiven Wirkungen bei Brustkrebs berichtet wird. Hervor gehoben wurde vor allem die entzündungss- und infektionshemmende Kraft von Granatapfelsaft.


Der Wunderstoff: Urolithin A
Jetzt legen Wissenschaftler vom Georg-Speyer-Haus, der Goethe Universität und dem Lowe-Zentrum Cancer Institut, alle Frankfurt, Forschungsergebnisse vor, die die Wirkweise von Granatäpfeln aufzeigt. Entscheidend ist ein Stoff namens Urolithin A. Dieser entsteht, wenn die für die Gesundheit positiven pflanzlichen Polyphenole im Darm verstoffwechselt werden. Urolithin A soll den oxidativen Stress vermindern und durch die Reduzierung kleinster Entzündungen und die Verbesserung der natürlichen Barrierefunktionen auch den Darm schützen.


Zellen der Immunabwehr werden gestärkt
Wie die neuen Untersuchungen zeigen, dass das beim Verzehr von Granatäpfeln produzierte Urolithin A einen Prozeß in Gang setzt, der bestimmte Zellen, das sind die T-Zellen, die bei der Immunabwehr eine bedeutende Rolle spielen, stärkt. Wie die Forscher fest stellten, werden verbrauchte oder geschädigte Mitochondrien, das sind die Kraftwerke der Zellen, entsorgt und durch neue, stärkere und besser arbeitende ersetzt.


Tumorwachstum einschränken
Die Folge davon ist, dass die Abwehrkraft des Immunsystems insgesamt und auch die Fähigkeiten der T-Zellen, Tumore zu bekämpfen, besser funktioniert. Im Labor- und Mausmodell hat es geklappt, auf diese Weise das Tumorwachstum aufzuhalten. Jetzt muss noch in klinischen Studien bewiesen werden, ob das auch beim Menschen und bei welchen Tumorarten Erfolg verspricht.


Quelle: Immunity


4.11.2022

 
 
 
 
 
 
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