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Heidelbeeren enthalten einen blauen Farbstoff, der Entzündungen lindern kann (Foto: Stock photo)
> Heidelbeeren lindern Darmentzündungen
Heidelbeeren enthalten zahlreiche
Antioxidantien und Vitamine. Wissenschaftler der Universität Lund haben
nun heraus gefunden, dass die Beeren Darmentzündungen lindern und sogar
davor schützen können. Was diese Wirkung entfaltet ist wahrscheinlich
der blaue Farbstoff in den Heidelbeeren.
"Seit einigen Jahren haben zahlreiche Studien deutlich gezeigt, dass
die Gesundheit eines Menschen wesentlich von der Gesundheit im Darm
abhängig ist", so Ernährungsforscherin Camilla Bränning. Und zur
Darmgesundheit können Heidelbeeren anscheinend besonders beitragen.
Heidelbeeren sind reich an Polyphenolen, die einen antimikrobiellen und
antioxidativen Effekt haben. Schon die alten Griechen und Römer verwendeten Heidelbeeren - unter
anderem als Heilmittel gegen Darmerkrankungen. Im Mittelalter entdeckte
Hildegard von Bingen den Wert der blauen Waldfrüchte als Heilpflanze
wieder. Was es genau ist, das den entzündungshemmenden Effekt entfaltet, haben
Würzburger Wissenschaftler bereits im vergangenen Jahr erforscht. Dabei
sind sie auf die Anthocyane gestoßen, denen die Heidelbeeren ihre
intensive Färbung verdanken. Die Farbstoffe aus Heidelbeeren hemmen das Enzym Lipoxygenase. Dieses
Enzym spielt bei Entzündungsprozessen im Köper eine wichtige Rolle.
Besonders stark wird das Enzym von dem Farbstoff Delphinidin
unterdrückt. Allerdings sind die Farbstoffe der Heidelbeeren im Darm
sehr unterschiedlich stabil - abhängig von ihrer chemischen Struktur.
Gerade auch Delphinidin hat sich in den Studien als nicht sonderlich
beständig erwiesen. Die schwedischen Forscher untersuchten zudem, ob verschiedene Typen von
probiotischen Keimen - insbesondere Lactobazillen und Bifidobakterien –
in zusammen mit Heidelbeeren besonders vorbeugend gegen Colitis und
Dickdarmkrebs wirken können. "Die Probiotika haben erwiesenermaßen
einen positiven Effekt auf die Leber - ein Organ, das oft durch
Darmentzündungen negativ beeinträchtigt wird", behauptet Asa Hakansson,
die an der Studie, über die nicht bekannt ist, wer sie finanziert hat,
beteiligt war. Die Kombination von Beeren und Probiotika verringerte in den
Untersuchungen die Zahl der an der Entzündung beteiligten Bakterien im
Darm. Die Zahl der gesundheitsfördernden Lactobazillen nahm hingegen
zu. Wenn die Beeren mit den Probiotika gemeinsam gegessen wurden,
konnte man im Blut höhere Werte von Butter- und Propansäure
feststellen. Diese beiden Säuren, die bei der Aufspaltung von
Ballaststoffen entstehen, wirken positiv beim Aufbau einer effektiven
Immunabwehr. "Was uns erstaunt hat, war die Tatsache, dass die großen
Mengen an Buttersäure nicht nur von den Darmzellen aufgenommen wurden,
sondern auch ins Blut gelangt sind", sagt Brännig. Ein weiterer Grund für den extrem positiven Effekt liege auch darin,
dass die Heidelbeer-Faserstoffe nicht im Dickdarm abgebaut werden. Das
bedeute, dass die entzündungshemmenden Substanzen nicht in Kontakt mit
der Darmschleimhaut kommen, sondern in den Fasern eingelagert bleiben
und mit dem Kot ausgeschieden werden, erklärt Bränning. WANC 10.02.10, Quelle: Universität Lund, Molecular Nutrition & Food Research, pte
 
 
 
 
 
 
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