Schmerzen stillen während der Regel
> Im Öko-Test: Mittel gegen Menstruationsbeschwerden

Fast jede zweite Frau kann ihr Leid davon klagen: keine Regel ohne Schmerzen. Viele frei verkäufliche Schmerzmittel versprechen Linderung. Von 19 Produkten ist jedoch jedes vierte "ungenügend". Nur eines kann rundum überzeugen und erhält ein "sehr gut".

Schuld an der schmerzhaften Regelblutung, im Fachjargon Dysmenorrhoe genannt, sind hormonähnliche Stoffe, die Prostaglandine. Sie regulieren die Muskelzellen in den Blutgefäßen, im Darm und eben auch in der Gebärmutter. Wenn die Gebärmutterschleimhaut während der Menstruationsblutung abgestoßen wird, schüttet der Körper Prostaglandine aus, die ein Zusammenziehen der Gebärmuttermuskulatur bewirken, was mit Unterbauchschmerzen und Krämpfen einhergehen kann. Manche Frauen haben jedoch kaum Probleme, aber jeder zwanzigsten Frau sind die Schmerzen so stark, dass sie im Bett liegen muss.


Da normale Regelschmerzen meist keine organische Ursache haben, bieten sich zur Selbstbehandlung rezeptfreie Schmerzmittel an, die in ihrem Beipackzettel Regelschmerzen als Anwendungsgebiet nennen. ÖKO-TEST hat 19 Produkte getestet, die Wirkstoffe begutachten lassen und einen Blick auf die Hilfsstoffe geworfen: Nur ein Präparat schnitt mit "sehr gut" ab, eines erhielt noch ein "gut". Fünf Produkte erhalten das Gesamturteil "ungenügend".


Alle Monopräparate mit dem Wirkstoff Ibuprofen werden von pharmakologischer Seite mit "sehr gut" beurteilt. Ibuprofen hat nicht nur schmerzstillende, sondern auch entzündungshemmende und fiebersenkende Eigenschaften. Neben Ibuprofen eignen sich auch Acetylsalicylsäure (ASS), Naproxen und Paracetamol zur Behandlung von Regelschmerzen. Bei zwei Produkten fehlt im Beipackzettel der Hinweis auf eine zeitlich begrenzte Anwendung. Ohne ärztlichen Rat sollten die Schmerzmittel nicht länger als vier Tage eingenommen werden.


Tipps gegen Regelschmerzen:



  • Wärme: Sauna, ein warmes Bad oder eine Wärmflasche auf dem Bauch helfen, die Gebärmutterkrämpfe zu lösen.
  • Extrakte aus Mönchspfeffer oder Gänsefingerkraut helfen sowohl bei Krämpfen als auch bei Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und Unruhe.
  • Massagen und bestimmte Yoga-Übungen können entspannend wirken.
  • Auch ein Orgasmus kann Erleichterung verschaffen, vermutlich durch die erhöhte Blutzufuhr im Beckenbereich.
  • Sport verringert das Risiko von Menstruationsbeschwerden. Das Becken wird besser durchblutet und Verkrampfungen können sich lösen.
  • Vorteilhaft ist eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung. Bei Wasseransammlungen in der zweiten Zyklushälfte bietet sich eine salzarme Ernährung an.

WANC 29.04.04/ökotest.de

 
 
 
 
 
 
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