Tabletten
Aspirin: In kleinen Dosen soll es die Lebenserwartung von Frauen verlängern (Foto: BBC)
> Aspirin: Kleine Mengen verlängern das Leben

Frauen, die
Aspirin regelmäßig in kleinen Mengen einnehmen, senken ihr
Todesrisiko um 25 Prozent. Vor allem wirkte sich das Mittel positiv
auf das Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu bekommen, aus.


Gesunde
Frauen, die eine kleine bis mittlere Menge Aspirin einnehmen, können
das Risiko eines frühen Todes verringern. Zu diesem Ergebnis
kommt eine Studie des Massachusetts General Hospital und der Harvard
Medical School. Die Wissenschafter erforschten den Konsum des Mittels
bei 80.000 Frauen über einen Zeitraum von 20 Jahren. Ihre
Folgerung: Eine geringe oder mittlere Dosierung bringt Vorteile.



Britische
Experten setzen dem entgegen, dass diese Ergebnisse anderen Studien
widersprechen, die etwa vor möglichen Blutungen warnen. John
Baron von der Dartmouth Medical School erklärte, dass die
Women's Health Study keine Vorteile nachgewiesen habe. Für diese
Studie wurden 40.000 Frauen elf Jahre lang beobachtet.



Die
Forscher begleiteten Frauen zwischen 35 und 60 Jahren, die an der
Nurses' Health Study teilnahmen. Die Teilnehmerinnen wurden 1980
untersucht und danach alle zwei Jahre bis 2004. Zu Beginn der Studie
litt keine der Frauen an einer kardiovaskulären Erkrankung oder
Krebs. Bei jeder Untersuchung wurden die Teilnehmerinnen gefragt, ob
sie regelmäßig Aspirin einnahmen und wie viele Tabletten
sie wöchentlich schluckten.



Im
Verlauf der Studie nahmen fast 30.000 Frauen eine bis 14 Tabletten
mit einer Dosis von 325 Milligramm wöchentlich. 5000 kamen auf
mehr als 14 Tabletten pro Woche. Bis zum 1. Juni 2004 waren 9477 der
Frauen verstorben, fast 2000 litten an einer Herzerkrankung und 4469
an Krebs. Jeder Todesfall wurde mit sieben oder acht anderen Frauen
ähnlichen Alters in einer ähnlichen Situation verglichen.



Frauen
mit einem geringen oder mittleren Aspirinkonsum verfügten
demnach über ein um 25 Prozent verringertes Sterberisiko als
jene, die nie regelmäßig Aspirin eingenommen hatten. Der
Einsatz von Aspirin verringerte das Risiko, an einer kardiovaskulären
Erkrankung zu sterben um 38 Prozent und das Risiko einer tödlichen
Krebserkrankung um 12 Prozent.



Große
Mengen von Aspirin schienen aber keine gesundheitlichen Vorteile zu
bringen. Der leitende Wissenschafter Andrew Chan erklärte, dass
die Einnahme von Aspirin für die Dauer von ein bis fünf
Jahren mit einer deutlichen Verringerung der kardiovaskulären
Mortalität in Zusammenhang stand. Eine deutliche Verringerung
des Krebsrisikos konnte erst nach zehn Jahren festgestellt werden.
"Die Vorteile der Einnahme beschränkten sich auf kleine bis
mittlere Mengen und waren bei älteren Teilnehmerinnen und jenen
mit einem höheren Herzrisiko deutlich größer."



Die
Forscher sehen eine Reihe von Möglichkeiten, wie Aspirin
schützend wirken kann. Dazu gehören unter anderem das
Verhindern von Entzündungen und der Schädigung von Zellen
durch den Kontakt mit Sauerstoff. Da die Studie nur Frauen
untersuchte, die sich für oder gegen eine Einnahme entschieden
und es sich nicht um eine klinische Studie mit zufälliger
Streuung handelte, raten Experten die Ergebnisse nicht überzubewerten
und nun unbedingt Aspirin zu schlucken. Weitere Studien seien
erforderlich, um die genaue Wirkung des Medikaments zu erforschen.



WANC 27.03.07/pte

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