Frauen brauchen eine bessere Medizin
> Frauen werden bei Diagnostik und Therapie benachteiligt

Frauen werden in Deutschland medizinisch anders behandelt als Männer. Ihre Über-, Unter- und Fehlversorgung sind in vielen Bereichen des Gesundheitssystems festzustellen. Dagegen wollen die Gmünder ErsatzKasse GEK und die Women's Health Coalition e. V. (WHC) gemeinsam vorgehen. Die Forderung: Innerhalb des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) soll eine Stelle zur geschlechtsspezifischen Bewertung von Medikamenten eingerichtet werden.

Die GEK verfolge zum Beispiel die Verordnungsgewohnheiten solcher Ärzte mit Sorge, die seit Jahren ihren Patientinnen Schlaf- und Beruhigungsmittel verschrieben, ohne die Suchtgefahr zu berücksichtigen, die davon ausgeht. Die Women's Health Coalition forderte konkrete Maßnahmen zur Umsetzung einer geschlechtsspezifischen Medizin.


 


Daten aus dem "GEK-Arzneimittel-Report 2002" zog Professor Gerd Glaeske, Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen, heran: "Etwa zwei bis drei Prozent aller Versicherten erhalten Arzneimittel aus der Gruppe der Benzodiazepine, die, über einen längeren Zeitraum eingenommen, ein hohes Suchtpotenzial haben." Dabei erhielten ältere Frauen solche Medikamente besonders häufig. Auffällig sei auch, so Glaeske, dass es offenbar "Benzodiazepin-Schwerpunktpraxen" gebe, also Ärzte, die besonders häufig solche Medikamente verschrieben.


 


WANC 04.03


 

 
 
 
 
 
 
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