Herzerkrankungen: Frauen sind sich der Gefahr oft nicht bewußt (Foto: DAK)
> Herzkrankheiten bei Frauen oft verkannt


Dass Frauen weniger häufig Herzkrankheiten bekommen als Männer, ist noch immer eine von vielen Fehlinformationen, die sich hartnäckig behauptet.


Seit langem hält sich das Gerücht, dass Frauen seltener am Herzen erkranken als Männer. Dies stimmt nur insofern, als das weibliche Geschlecht bis zur Menopause weitgehend vor Herzinfarkten und anderen kardiovaskulären Erkrankungen, etwa Schlaganfällen, geschützt ist. Danach verliert es seinen gesundheitlichen Vorsprung allerdings sehr rasch. Im höheren Alter sterben Frauen dann mindestens ebenso häufig an Herzkreislaufleiden wie Männer.


Dieser Gefahr sind sich die meisten Frauen aber nicht bewußt. Die meisten von ihnen halten Brustkrebs für die größte Bedrohung. In Wirklichkeit fordert die koronare Herzkrankheit (KHK) jedoch weitaus mehr Todesopfer unter Frauen. So liegt das Risiko einer 50-Jährigen Frau, an der KHK zu sterben, bei 30 Prozent. Den Folgen eines Mammakarzinoms erliegt sie demgegenüber nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 10 Prozent.


Bei Frauen tritt die koronare Herzkrankheit häufig in anderem Gewand auf als bei Männer. Daher werden die Vorboten eines Herzanfalls beim weiblichen Geschlecht auch sehr oft verkannt - sowohl von der Patientin selbst als auch von ihrem Arzt. So äußert sich ein akuter Herzinfarkt bei Frauen vielfach nicht in Brustschmerzen, sondern in allgemeinen Beschwerden, etwa Erbrechen und Schwindel. Dies dürfte auch ein wesentlicher Grund sein, weshalb Frauen mit akutem Infarkt im Mittel sehr viel später in der Klinik eintreffen als Männer.


WANC 04.04

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