Krafttraining verhindert den Abbau von Gehirnsubstanz
Krafttraining verhindert den Abbau von Gehirnsubstanz
> Mit Krafttraining MS-Symptome verbessern

MS - Multiple Sklerose - ist eine Erkrankung des Nervensystems, in deren Verlauf das gesamte Gehirn und das Rückenmark in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Durch die Zerstörung von Nervenfasern kommt es zu Sprech-, Gefühls- und Sehstörungen sowie zu Lähmungserscheinungen, Müdigkeit und Depressionen. Eine direkte Therapie gegen MS gibt es noch nicht, behandelbar sind bestimmte Symptome, beispielsweise die Nervenentzündungen. Eine neue Untersuchung belegt nun, dass Krafttraining das Voranschreiten der Erkrankung verlangsamen kann.  


Sport und Bewegung sind eine Therapie bei vielen Erkrankungen. Sportwissenschaftler heben die positiven Auswirkungen auf die Muskulatur, die Koordination und das Gleichgewichtsempfinden hervor. Die Gehstrecken würden dadurch länger, die körperliche Kraft gesteigert. 


Neurologen und Sportwissenschaftler aus Dänemark, Deutschland (Universitätsklinik Hamburg Eppendorf) und den Niederlanden haben nun untersucht, inwieweit Krafttraining einem mit MS verbundenem beschleunigten Abbau von Gehirnmasse entgegenwirken kann. Bei MS-Patienten vermindert sich das Gehirnvolumen um etwa 1% pro Jahr, bei gesunden Menschen sind es 0,1 bis 0,3%. 


18 MS-Patienten führten 24 Wochen lang ein Krafttraining aus, während ein Gruppe von 17 MS-Patienten keiner sportlichen Betätigung nachging. Nach 24 Wochen nahmen auch die bisher Untätigen am Trainingsgeschehen teil. Der Krankheitsverlauf - insbesondere das Voranschreitens des Abbaus von Gehirnsubstanz - wurde bei allen Patienten regelmäßig mittels MRT (Magnetresonanztomographie) und einer Bewertungsskala für MS (MS Functional Composite score) überwacht. 


Nach dem Krafttraining verbesserten sich die Werte auf der Skala. Der Gehirnmasseabbau bei den trainierenden MS-Patienten war nach den 24 Wochen weniger weit vorangeschritten. Krafttraining schien auch die Zunahme von Gehirnmasse in verschiedenen kleinen Hirnbereichen zu fördern. Die Ärzte legen die Ergebnisse so aus, dass Krafttraining nicht nur für einen Schutz der Nerven sorgen könnte, sondern möglicherweise sogar für ein Regeneration. 


cs 9.8.2017/ Quelle:Multiple Sclerosis Journal

 
 
 
 
 
 
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