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Auch ältere Menschen mit Herzschwäche können Ausdauersport betreiben - entscheidend ist die Belastung (Foto: image100)
> Ausdauertraining hilft auch Älteren mit Herzschwäche
Dass körperliche Bewegung bei den
meisten Menschen den Gesundheitszustand bessert, verwundert
mittlerweile kaum noch jemanden. Allerdings gibt es Patientengruppen,
bei denen Sport mit Vorsicht zu genießen ist. Studien zeigen nun, dass
auch ältere Menschen mit einem schwachen Herzen von Ausdauertraining
profitieren. Allerdings muß genau untersucht werden, welche Belastung
diese Patienten bei dem Training vertragen.
Ein vierwöchiges Ausdauertraining verbessert auch bei älteren Menschen
die Leistungsfähigkeit des Herzens, selbst wenn sie an chronischer
Herzschwäche (Herzinsuffizienz, HI) leiden. Das sind die Ergebnisse
einer Untersuchung (120 Studienteilnehmer) von Dr. Marcus Sandri
(Klinik für Kardiologie des Herzzentrums Leipzig). Untersucht wurde der
Einfluss des Trainings auf  die Erweiterung der Blutgefäße
(„flussmediierte Vasidilatation“) und die Anzahl so genannter
zirkulierender endothelialer Vorläuferzellen (EPC), die zum Beispiel
für die Regeneration und Leistungsfähigkeit der Gefäßinnenwände
verantwortlich sind und zur Bildung funktionell kompetenter Gefäße
beitragen. „Ein vierwöchiges Training führt bei älteren gesunden Probanden zu
einer Verbesserung der Funktion des Endothel (innerste Wandschicht von
Blutgefäßen) sowie zu einer signifikanten Verbesserung der
EPC-Funktion. Bei Patienten mit Herzschwäche aller Altersgruppen führte
die Trainingsintervention zu einer effektiven Verbesserung der
Endothel-Funktion und einer signifikanten Zunahme der EPC-Anzahl mit
einer Steigerung der funktionellen Kapazität der Zellen“, betont
Sandri. All diese Effekte waren bei älteren Patienten mit chronischer
Herzinsuffizienz nicht vermindert, „so dass das Potential von
Trainingsinterventionen in einer Altersgruppe, in der die Häufigkeit
der chronischen Herzschwäche besonders groß ist, zu unterstreichen ist.“ Das Endothel spielt zum Beispiel eine wichtige Rolle beim
Sauerstoffaustausch zwischen Gewebe und Blut. Es beeinflusst die
Fließfähigkeit des Blutes und hat Einfluß auf Entzündungsvorgänge.
Funktionsstörungen des Endothels wirken sich auf die Regulation der
Gefäßweite, die Durchlässigkeit der Blutgefäßte sowie auf die
Verklumpung des Blutes aus. All dieses sind Risikofaktoren für die
Entstehung von Arteriosklerose und zukünftigen
Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz, die  mit Sport
beginnen möchte, sollte allerdings einige Punkte beachten, empfiehlt
Sandri:  Als erstes sollte vom Arzt überprüft werden, ob die
aktuelle medikamentöse Behandlung tatsächlich optimal auf die jeweilige
Herzschwäche abgestimmt ist. Außerdem ist ein Belastungstest
erforderlich (Ergometrie oder Spiroergometrie), um die momentane
Belastbarkeit zu überprüfen sowie den maximalen Puls unter körperlicher
Anstrengung zu bestimmen (maximale Herzfrequenz). All diese
Informationen dienen zur richtigen Wahl der Trainingsintensität. WANC 30.08.10, Quelle: Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, Europäischer Kardiologenkongress
 
 
 
 
 
 
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