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Beim Laufen hat jeder Mensch seine eigene optimale Laufgeschwindigkeit (Foto: Stock photo)
> Joggen: Die individuelle Geschwindigkeit
Jeder Mensch besitzt eine individuelle
Geschwindigkeit, mit der er sich laufend am effektivsten fortbewegen
kann. Diese persönliche Optimalgeschwindigkeit minimiert den
Energieaufwand. Abhängig ist die persönliche Laufgeschwindigkeit von
Körpergröße, Beinlänge und Gewicht sowie von Trainings- und
Gesundheitszustand.
Das günstigste Tempo, um eine bestimmte Strecke zurückzulegen, beträgt
einer aktuellen Studie zufolge bei Männern im Durchschnitt 13,3
Kilometer pro Stunde (km/h) bzw. 4,5 Minuten pro Kilometer, bei Frauen
10,4 km/h (5,8 min/km). Amerikanische Wissenschaftler haben den Energieverbrauch von Läufern
bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten untersucht. Demnach ist vor
allem besonders langsames Joggen energetisch besonders ungünstig: So
steigt beispielsweise der Energieverbrauch bei langsamem Tempo von rund
7 km/h um fast 20%. „Bei extrem langsamem Joggen befindet man sich im Übergangsbereich
zwischen Gehen und Rennen. Deshalb ist die Fortbewegung bei langsamer
Geschwindigkeit anstrengender", erklärt Prof. Martin Halle vom
Berufsverband Deutscher Internisten (BDI). Auch wer sehr schnell rennt,
verbraucht mehr Energie, um eine bestimmte Wegstrecke zurückzulegen. Diese Erkenntnisse stehen im Widerspruch zur bislang vorherrschenden
Ansicht, dass die Energie, die für eine bestimmte Strecke benötigt
wird, unabhängig von der Laufgeschwindigkeit sei. Wer langsam läuft,
müsse sich demnach zwar weniger, dafür aber länger anstrengen. Dies ist
offenbar nicht der Fall - jeder hat ein persönliches Tempo, das für ihn
energetisch besonders günstig ist. „Die ideale Laufgeschwindigkeit hängt z.B. von der Körpergröße und der
Beinlänge ab: Größere Menschen können aufgrund ihrer biomechanischen
Voraussetzungen meist schneller laufen. Deshalb rennen Männer im
Schnitt auch schneller als Frauen", betont Halle. Auch das
Körpergewicht beeinflusst den Wert der günstigsten Geschwindigkeit. Bei der Ermittlung der persönlichen Laufgeschwindigkeit spielen aber
nicht nur energetische Erwägungen eine Rolle. Schließlich bestimmt der
Trainings- und Gesundheitszustand, wie stark und wie lange der Körper
belastet werden kann. Daran sollte sich deshalb die
Jogging-Geschwindigkeit orientieren. „Eine Faustregel für Freizeit-Jogger lautet: nur so schnell laufen,
dass man sich gleichzeitig noch unterhalten kann. Ein weiterer
Anhaltspunkt ist der Herzschlag. Dieser sollte bei lockerem Joggen etwa
70% des Maximalpulses betragen", rät der Sportmediziner von der
Technischen Universität München. Der Maximalpuls kann mittels spezieller Lauftests ermittelt werden.
Außerdem sollte man die Belastung nur langsam steigern und auf
Warnsignale des Körpers hören. Halle: „Kreislauf-Probleme, Atemnot,
Schmerzen oder Übelkeit sind ein eindeutiges Zeichen, dass der Körper
überanstrengt ist." WANC 29.06.09/Quelle: BDI, Journal of Human Evolution 2009
 
 
 
 
 
 
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