Laufen führt nicht zu Abnutzungen der Gelenke, sondern stärkt Muskelsmasse und Knochendichte - solange es keine Überbelastung gibt (
> Fitnesssport Laufen: Auch weite Strecken schädigen nicht die Gelenke
Immer wieder gibt es Warnungen, dass
Jogger und Läufer, die weite Strecken bewältigen, ihre Gelenke
schädigen. Doch eine neue Untersuchung scheint mit diesem Vorurteil
aufzuräumen: Anscheinend nutzen sich die Knieglenke der Sportler nicht
übermäßig ab, sondern der Körper passt sich der Belastung an. Zumindest
bis zu einem gewissen Grad. Übertreibung verzeihen weder Knochen und
Gelenke noch Muskulatur. Überbelastung nimmt im übrigen auch das Herz
krumm.
Ein gesunder Marathonläufer schädigt seine Kniegelenke nicht, sagt Dr.
Wolfang Krampla vom Wiener Donauspital. Der Radiologe hat die
Kniegelenke aktiver Marathonläufer mittels Magnetresonanztomografie
(MRT) untersucht. Zwischen der ersten Aufnahme und der letzten
Kontrolluntersuchung nach rund zehn Jahren lagen bis zu 40.000
Kilometer Lauftätigkeit. Dabei zeigten die Kniegelenke der Sportler
keinerlei neu aufgetretenen Abnutzungserscheinungen. Entgegen der weit verbreiten Meinung habe die Marathondisziplin keinen
schädigenden Einfluss auf die Menisken, Knorpel und Knochen, so der
österreichische Radiologe – und das trotz der kaum vorstellbaren
Belastung von 6.200 Tonnen, die die Kniegelenke eines 75 Kilogramm
schweren Läufers während eines Marathonlaufs abfedern müssen. Zum
Vergleich: die Stahlkonstruktion des Eiffelturms wiegt 7.300 Tonnen.
Der Körper passt sich der vermehrten Belastung an, erklärt Krampla.
Nicht nur das Muskelgewebe wächst unter Belastungen, auch die
Knochendichte nimmt unter Anstrengung zu. Dennoch sollten gerade Hobbysportler ihren Sport nicht überreiben,
warnt Krampla. Als Faustregel gilt, dass Hobbyläufer mit einem
Trainingspensum von maximal 80km/Woche ihre Knochen, Gelenke,
Muskulatur und Kondition steigern. Ab ca. 100 km/Woche nehmen
Überlastungsschäden dramatisch zu, da die Regenerationsphasen nicht
mehr eingehalten werden können. Doch was den Gelenken möglicherweise nicht schadet, kann das Herz
bedrohen. So häufen sich Berichte von Sportlern, die während der
Ausübung ihrer Sportart tot zusammenbrechen. Die Diagnose lautet
zumeist auf plötzlichen Herztod. Zu den häufigsten Ursachen des
plötzlichen Herztodes zählen die hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) oder
eine verschleppte Herzmuskelentzündung (Myokarditis). Das fanden Radiologen an der Universitätsklinik Tübingen heraus, die 51
Leistungssportler und 25 weitere Personen untersucht haben. „Das Wachstum des Herzmuskels ist ein physiologischer Anpassungsvorgang
an intensivierte Trainingsleistungen“, erklärt Studienleiterin Dr.
Stefanie Mangold. Gefährlich werde es, wenn es zu einer asymmetrischen
Verdickung des Ventrikelseptums, der Scheidewand von linker und rechter
Herzkammer kommt. „Hierdurch kann es zu einer Hemmung des Blutflusses
aus der linken Herzkammer in die Hauptschlagader kommen, was bei hoher
körperlicher Belastung unter Umständen tödliche Folgen haben kann“,
weiß Mangold. Das gefährliche an der HCM: Der Sportler selbst merkt zunächst nichts
von diesem ungleichmäßigen Muskelwachstum und selbst im Ultraschall und
EKG lässt sich die HCM nicht immer eindeutig nachweisen. Mangold: „Die
MRT stellt die Organstrukturen sehr genau dar, sodass wir auf den
Bildern sehen können, ob das Ventrikelseptum unnatürlich verdickt ist
und somit beurteilen können, ob der Befund physiologisch auf die
sportliche Belastung zurückzuführen ist oder eine genetisch bedingte
Hypertrophie vorliegt.“ Hochleistungs-, aber auch ambitionierte Amateursportler neigen dazu,
sich nach einer schweren oder langwierigen Erkältung nicht ausreichend
zu schonen, sondern zu rasch das Training wieder aufzunehmen. Das kann
gefährlich werden, wenn hinter einer scheinbar harmlosen Grippe eine
Entzündung des Herzmuskels (Myokarditis) lauert. In der akuten Phase
der Entzündung bilden sich Wasssereinlagerungen (Ödeme) am
Herzmuskelgewebe. Das Gemeine: Die entzündlichen Prozesse am Herzen
stellen sich ein, obwohl sich die Leute subjektiv beschwerdefrei und
körperlich fit fühlen. 03.06.2011/ Quelle: Deutsche Röntgengesellschaft e.V.
 
 
 
 
 
 
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