Yoga tut vielen Menschen gut, so trägt es auch zur Gesundheit des Herzens bei (Foto: PhotoDisc)
Yoga tut vielen Menschen gut, so trägt es auch zur Gesundheit des Herzens bei (Foto: PhotoDisc)
> Yoga: Effektive Therapie für das Herz

Wenn Ärzte/innen etwas über die Verbesserung der Herzgesundheit sagen, dann fällt ihnen fast immer "mehr Bewegung" ein. Kein Wunder, denn die Behandlungsgrundsätze der Kardiologen sehen als eine Präventionsmaßnahme gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine 30-minütige Einheit Ausdauersport pro Tag vor. Dazu zählen die Fachärzte für Herz und Kreislauf sowie Sportärzte Gehen, („Nordic“-)„Walking“, Laufen (Jogging), Schwimmen, Radfahren, Fahrradergometertraining, Ausdauertraining an Kardiogeräten“ (Laufband, Stepper, Crosstrainer, Rudertrainer, etc.), „Inline-Skaten“, Skilanglauf und Rudern. Doch nun belegt eine Untersuchung, dass Yoga mindestens genauso effektiv die Herz-Kreislauf-Gesundheit schützen kann.

Nachgewiesen wurde das durch klinische Studien mit insgesamt 2.768 Teilnehmern. Regelmäßiges Yoga führte im Vergleich zu Personen, die kein Yoga übten, zu folgenden Ergebnissen (Durchschnittswerte):
- reduziertes Körpergewicht: der Body Mass Index (BMI) sank um 0,77kg/m2, im Durchschnitt sank es um 2,32 Kilogramm
- niedrigerer Blutdruck: der systolische Blutdruck verminderte sich um 5,12 mmHg, der diastolische um 4,9 mmHg
- verbesserte Cholesterinwerte: das LDL-Cholesterin (schlechtes Cholesterin) ging um 12,14 mg/dl zurück, das HDL-Cholesterin (gutes Cholesterin) erhöhte sich um 3,20 mg/dl
- die Herzfrequenz sank um 5,27 Schläge pro Minute.

Die Wissenschaftler beurteilen diese Ergebnisse als "vielversprechend", weil die positiven Wirkungen durchaus mit denen vergleichbar sind, die andere Ausdauersportarten erreichen. Und sie betonen, dass für Patienten/innen, die Ausdauersportarten nicht ausführen wollen oder können, dennoch "gleiche Vorteile in der Verminderung des Risikos" für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erreichen können. Die größten Verbesserungen wurden im übrigen bei einer Kombination von Yoga mit einer entsprechenden Medikation (z.B. Statine) erreicht.

Worauf die risikomindernden Effekte von Yoga für Herzinfarkt und Schlaganfall zurück zu führen sind, ist den Wissenschaftlern noch nicht ganz klar. Wahrscheinlich ist aber, dass sowohl die Bewegung wie die Atemübungen, die die Sauerstoffversorgung des Herzens verbessern und damit den Blutdruck senken können, als auch der mit Yoga einhergehende Stressabbau das kardiale Risiko abbauen helfen.

Berliner Ärzteblatt 17.12.2014/ Quelle: European Journal of Preventive Cardiology

 
 
 
 
 
 
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