Keine Bewegung - das führt zu Herzerkrankungen, Diabetes, Brust- und Darmkrebs (Foto: istockphoto.com/mabe123)
Keine Bewegung - das führt zu Herzerkrankungen, Diabetes, Brust- und Darmkrebs (Foto: istockphoto.com/mabe123)
> Wer sich nicht bewegt, stirbt früher

Mangel an Bewegung kostet genauso vielen Menschen das Leben wie das Rauchen. Eine weltweite Studie zeigt, dass der Grand der körperlichen Inaktivität inzwischen fatale Ausmaße angenommen hat. Die Folge sind 5,3 Millionen Todesfälle pro Jahr. Das bedeutet, dass Bewegungsmangel 6% aller Herz-, 7% der Diabetes- sowie 10% der Brust- und Darmkrebserkrankungen verursachen.

Pedro Hallal von der Federal University of Pelotas bezeichnet das Problem als "Pandemie". Immer mehr Menschen würden in immer kürzer Zeit träge werden. Die Studie, die Daten aus 122 Staaten zu Menschen über 15 Jahren und aus 105 Staaten zu Heranwachsenden im Alter zwischen 13 und 15 Jahren gesammelt hat, belegt das deutlich: Im Durchschnitt sind weltweit 31,1% aller Erwachsenen körperlich inaktiv. Die Skala reicht von 17% in Südost Asien bis zu 43% in Amerika und dem östlichen Mittelmeerraum. Körperlich inaktiv zu sein, bedeutet im übrigen, sich nicht mindestens fünfmal pro Woche gemäßigt oder dreimal die Woche kräftig  körperlich zu bewegen.

Die Studie stellt darüber hinaus fest, dass die Trägheit mit dem Alter wächst, bei Frauen stärker verbreitet ist als bei Männern und in Staaten mit einem hohen Wohlstand besonders verbreitet ist. Der Anteil der Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 15 Jahren, die sich weniger als 60 Minuten am Tag körperlich bewegen, liegt mittlerweile bei 80,3%. Jungen sind aktiver als Mädchen.

Wie wichtig Bewegung ist, betonen Ärzte schon seit langem. Körperliche Aktivität, so sagen sie, verlängert das Leben. Schon 15 Minuten am Tag leichte Bewegung würde das Sterberisiko um 14% senken. Die Weltgesundheitsorganisation rät zu 150 Minuten Training in der Woche, meint damit aber keinen Leistungssport sondern eher moderate Aktiviät, wie einen flotten Spaziergang. Jogger kämen schon mit 75 Minuten, also der Hälfte an Zeitaufwand, aus.

wanc 19.07.2012/ Quelle: The Lancet, doi:10.1016/S0140-6736(12)60646-1

 
 
 
 
 
 
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