Gute Laune durch weniger Kalorienkonsum und bewußtere Ernährung (Foto: Jörg Brinckheger/ pixelio.de)
Gute Laune durch weniger Kalorienkonsum und bewußtere Ernährung (Foto: Jörg Brinckheger/ pixelio.de)
> Kalorienreduziert ernähren: Gut gelaunt, gut geschlafen, guter Sex

Wer weniger isst, lebt länger und bleibt gesünder. Auf diese einfache Formel lassen sich Ergebnisse so mancher Studien bringen, die sich mit einer Verminderung des Kalorienkonsums beschäftigen. Die Aussicht auf ein längeres Leben und weniger weniger chronische Krankheiten hat inzwischen eine große Zahl von Anhängern gefunden - die sogenannten Cronis, die täglich statt 2500 nur 1500 Kalorien zu sich nehmen. Es gibt aber auch solche, die zumindest tageweise die Kalorienzufuhr sogar auf 500 bis 600 Kalorien reduzieren. Ob das wirklich alles so gesund ist, dazu eixistieren auch wiedersprechende Studienergebnisse. Eine Studie hat nun untersucht, wie sich ein maßvolle Kalorienreduzierung auf den Gemütszustand, die Lebens- und Schlafqualität sowie das Sexleben auswirkt. Das Ergebnis: Nicht schlecht.


Ob das Reduzieren von Kalorien bei der täglichen Ernährung wirklich das Leben verlängert und die Gesundheit verbessert, ist so klar nicht. Sicher gibt es durchaus gute Gründe, warum es so sein kann. Denn die Stoffwechselvorgänge verändern sich durch die Kalorienverminderung, Zellen und Organe werden weniger durch Sauerstoffradikale geschädigt. Es entstehen auch weniger Entzündungsvorgänge und häufig sinkt der Blutdruck und die Blutfette, die Blutgefäße werden deshalb geschont. 


Andere Studien haben allerdings gezeigt, dass die Sterblichkeitsrate von leicht Übergewichtigen sich kaum von schlanken Menschen unterscheidet. Und bei älteren Menschen scheint ein leichtes Übergewicht sogar ein längeres Leben zu garantieren, als schlank zu sein.  


Manche Ernährungswissenschaftler sagen denn auch, dass es weniger wichtig ist, wie viele Kalorien wir zu uns nehmen, als was wir verzehren. Dabei scheinen essentielle Aminosäuren wie Methionin, die bei der Verstoffwechselung z.B. zu Kreatin, Adrenalin, Carnitin, Nukleinsäuren und Cholin unverzichtbar ist, wichtig zu sein. Außerdem scheint das Maß der Kalorienreduzierung eine Rolle zu spielen. 10 bis 25% weniger Kalorien - also statt 2500 nur 2250 bis 1800 Kalorien - scheinen der Gesundheit eher zu nutzen als zu schaden. Eine weit stärkere Kalorienminimierung dagegen könnte sogar gefährlich werden. Und: Kalorienverminderung scheint bei leicht Übergwichtigen einen besseren Effekt zu haben.


In der vorliegenden Auswertung wurden die Daten von 218 Frauen (69,7%) und Männern im Alter von durchschnittlich 37,9 (30,7 - 45,1) Jahren erfasst. Jeder Teilnehmer wurde in der Zeit von 2007 bis 2012 mindestens zwei Jahre beobachtet. Die Teilnehmer hatten einen Body Mass Index (BMI) zwischen 22 und 28 - was Normalgewicht bis leichtes Übergewicht bedeutet. Die eine Hälfte der Teilnehmer ernährte sich mit einer um 25% kalorienreduzierten Diät, die andere Hälfte - die Kontrollgruppe - dagegen "nach Gütdünken" (ad libitum). 


Nach zwei Jahren hatte sich das Gewicht der Teilnehmer in der kalorienreduzierten Gruppe um durchschnittlich 7,6 kg vermindert, in der Kontrollgruppe um 0,5 kg. Auf einer Skala der Gemütsverfassung erreichte die kalorienreduzierten Gruppe viel bessere Werte, die auf eine stabilere Stimmungslage und weniger Stimmungsschwankungen und Anspannung schließen lassen. Insgesamt wurde die allgemeine Gesundheit als besser empfunden, der Sexualtrieb war gesteigert und die Schlafdauer erhöht. 


07.06.2016/ Quelle: JAMA

 
 
 
 
 
 
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