> Glücklich zu sein, senkt den Blutdruck

Sich glücklich zu fühlen, verbessert die Gesundheit und verlängert das Leben. Dafür sorgt anscheinend das Glückshormon Dopamin. Wissenschaftler haben jetzt heraus gefunden, dass man das Dopaminsystem des Körpers therapeutisch nutzen kann. Bei einem bestimmten Dopaminpegel im Blut wird nämlich ein körpereigener Wirkstoff produziert, der wie ein blutdrucksenkendes Mittel wirkt.

Angeregt wird die Produktion des Hormons Dopamin durch  Sex, Drogen oder Essen. Das Hirn gibt sich jedoch nicht zufrieden mit einem Kick; es erinnert sich an den Glückszustand und will ihn immer wieder erreichen. Dopamin beeinflusst also unsere Entscheidungen so, dass wir noch mehr Glücksmomente erleben können.

Diese Art von Rauschzustand lässt sich therapeutisch nutzen. Wissenschaftler haben jedenfalls ein genetisches Modul geschaffen, das sich über Dopamin steuern lässt. Der Glücksbotenstoff setzt dieses Modul dosisabhängig in Gang. Als Antwort auf eine Erhöhung des Dopaminpegels im Blut produziert das Modul den gewünschten Wirkstoff: das ANP, ein blutdrucksenkendes Mittel.

Im Laborversuch lösten Glücksgefühle die durch Dopamin angeregte ANP-Produktion aus, die den Bluthochdruck korrigierte. Der Blutdruck pendelte sich wieder auf ein normales Niveau ein. Dopamin wird bei entsprechenden Glücks-Situationen also nicht nur im Gehirn gebildet wird, sondern auch in den engmaschig um Blutbahnen gewobenen Nerven des vegetativen Nervensystems, dem sogenannten Sympathikus. Hirn und Sympathikus sind miteinander gekoppelt, obwohl das Hirn «sein» Dopamin wegen der Blut-Hirn-Schranke nicht in den Körperkreislauf abgeben kann. Dopamin, das im Blut zirkuliert, reguliert die Atmung und das Blutzuckergleichgewicht. 


Noch befindet sich das Ganze im Forschungsstatus. Deshalb lässt sich kaum absehen, wann eine auf das Glückshormon abgestimmte Therapie auf den Markt kommt.

Berliner Ärzteblatt 16.10.2013/ Quelle: PNAS 2013

 
 
 
 
 
 
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