Sauna: Je öfter und länger, desto besser für das Herz - sagt eine finnische Studie (Foto: fotoART by Thommy Weiss  / pixelio.de)
Sauna: Je öfter und länger, desto besser für das Herz - sagt eine finnische Studie (Foto: fotoART by Thommy Weiss / pixelio.de)
> Sauna nützt dem Herzen. Wirklich.

In der Sauna zu schwitzen, ist gesund. Es gibt Untersuchungen, die dem regelmäßigen Saunagang verschiedene gesundheitliche Vorteile zuschreiben: Schutz vor Infektionen und Erkältungen bzw. Atemwegserkrankungen sowie Lungenentzündungen und Herz-Kreislauf-Problemen. Eine neue Studie hat nun zum Ergebnis, dass das nicht nur für jüngere, sondern genauso für ältere Menschen gilt. Ärzte warnen aber davor, dass Kranke nicht in die Sauna gehen sollen.


In der Studie wurden die Daten von 1688 Finnen/innen im Alter von 53 bis 74 Jahren ausgewertet, die über einen Zeitraum von 15 Jahren erhoben worden waren. In dieser Zeit wurden 181 Todesfälle mit dem Grund Herz-Kreislauf-Erkrankungen verzeichnet. Mit einem durchschnittlichen BMI von 27,9 zählten die Studienteilnehmer zu der Kategorie der Übergewichtigen. 


Für die Studie wurde unterschieden, wie oft die Menschen in die Sauna gingen: einmal pro Woche, zwei- bis dreimal und vier- bis siebenmal. Und wie lange sie dort verweilten: weniger als 15 Minuten, 16-45 Minuten, mehr als 45 Minuten jeweils pro Woche. Die durchschnittliche Saunatemperatur betrug 75,9 Grad, wobei mit häufigerem Saunagang ein Trend zu leicht höheren Temperaturen (77,1 Grad) festgestellt wurde.


Es zeigte sich, dass mit einem Ansteigen der Zahl der Saunagänge das Risiko für ein Herz-Kreislauf-Tod sank. Bezogen auf 1000 Personenjahre (statistisches Maß, um Häufigkeiten auszudrücken) gerechnet wurden 10,1 Todesfälle bei den Einmal-Saunen, 7,6 bei den zwei- bis dreimal und 2,7 bei den vier- bis siebenmal pro Woche in die Saunagehern ermittelt. Diese Zahlen unterschieden sich im übrigen kaum zwischen Frauen und Männern. 


Auch bei der Saunadauer scheint mehr auch mehr zu bringen. So lag die Zahl der Todesfälle (wieder auf 1000 Personenjahre gerechnet) in der Gruppe, die wöchentlich weniger als 15 Minuten saunierten bei 9,6, bei denen zwischen 16 und 45 Minuten bei 7,6 und bei denen über 45 Minuten bei 5,1. Die Höhe der Temperatur hatte den Auswertungen nach keinen Einfluß auf dieses Geschehen. 


Warum die Sauna sich so erquicklich auf Herz und Kreislauf auswirkt, dazu existieren keine Nachweise, aber Erklärungen: Während einer Sauna erhöht sich der Puls - auf 120 bis 150 Schläge pro Minute, das ist etwa vergleichbar mit mittel bis intensiv betriebenem Sport. Die Weitung der Blutgefäße und die erhöhte Durblutung findet in der Nähe der Hautoberfläche statt, wodurch der Blutdruck sinken kann.  


Dennoch warnen Mediziner akut Kranke davor, die Sauna aufzusuchen. Das gelte insbesondere für Menschen mit Erkältungen oder Infektionen, weil der Körper die zusätzliche Belastung durch Hitze möglicherweise nicht gut vertrage. Kardiologen warnen zudem Patienten mit Asthma, Rheuma, Nierenproblemen und Entzündungen an inneren Organen sowie mit Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche und Bluthochdruck vor einer Sauna, weil sie für diese Personen gefährlich sein könnte. 


3.12.2018 cs / Quelle: BMC Medicine

 
 
 
 
 
 
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