Frau vor Computer
Arbeitspause: Sie regelmäßig einzulegen und sich dabei zu bewegen, hilft den Blutfluss in den Venen zu beschleunigen (Foto: DAK/Rickers)
> Arbeit im Sitzen: Thrombosegefahr lauert

Langes Sitzen in beengten Sitzreihen
beim Fliegen – die als Touristenklasse-Syndrom bekannte Gefahr
lauert aber auch auf Menschen mit sitzenden Jobs. Wer
stundenlang hinter dem Bürotisch hockt, hat ein höheres Risiko für
eine Thrombose.


Langes Sitzen fördert die
Entstehung von Blutgerinnseln – die im schlimmsten Fall tödliche
Folgen haben können. Darum gelten lange Flugreisen in engen
Sitzreihen schon seit langem als problematisch.



Eine neue Studie zeigt: Auch wer gar
nicht in den Urlaub fliegt, sondern arbeitet und dabei viel sitzt,
kann dasselbe Schicksal erleiden. Davor warnen neuseeländische
Ärzte vom Medical Research Institute of New Zealand (Mrinz), die
eine kleine Studie zur Häufigkeit so genannter tiefer
Venenthrombosen (TVT) durchgeführt haben.



Menschen, die überwiegend im
Sitzen arbeiten, sind demnach ebenso durch Blutgerinnsel in den
Beinvenen gefährdet wie Passagiere auf Langzeitflügen. In
der Studie waren 62 Patienten untersucht worden, die eine tiefe
Venenthrombose erlitten hatten. In 34 Prozent der Fälle, so das
Ergebnis, war die Gefäßerkrankung durch stundenlanges
Sitzen verursacht worden – unter anderem bei Taxifahrern, Managern
und IT-Beschäftigten. Statistisch gesehen war dies dann ein
erhöhtes Risiko, wenn die Personen in den letzten vier Wochen
vor der Erkrankung mehr als drei Stunden pro Arbeitsschicht gesessen
sind.



Bisher waren vor allem Passagiere von
Langstreckenflügen ohne große Beinfreiheit als
Risikogruppe von TVT bekannt gewesen. Das Phänomen wird auch
„Touristenklasse-Syndrom“ genannt. Solche Blutgerinnsel können
den Blutstrom teilweise oder komplett blockieren und dadurch
Schwellungen, Spannungsgefühl, Schmerzen („Zerreißungsschmerz“,
Druckschmerz oder ähnlich Muskelkater), manchmal auch Fieber und
Herzrasen auslösen. Wenn ein Pfropfen in die Lunge wandert,
führt das möglicherweise zu einer Lungenembolie, die
innerhalb von wenigen Stunden den Tod zur Folge haben kann.



Um eine Thrombose als Folge des langen
Sitzens im Büro zu vermeiden, ist Bewegung angesagt. Mindestens
einmal pro Stunde aufstehen und sich die Beine vertreten. Auch das
Hochlagern der Beine sorgt dafür, dass sich der Blutfluss in den
Venen beschleunigt. Darüberhinaus ist ausreichendes Trinken –
am besten Wasser, Säfte oder Tee – genauso wichtig wie nicht
zu enge Schuhe oder Kleidung.



WANC 25.05.07/dgk

 
 
 
 
 
 
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