Gesunden Schlaf kann man trainieren

Schlaf ist wichtig für die Gesundheit. Schlafprobleme hängen oft von kleinen - von manchen als unwichtig angesehenen - Verhaltensweisen ab. Dabei gibt es Möglichkeiten, gesunden Schlaf zu trainieren.

“Ich bin dauernd müde und abgespannt, aber kann nicht richtig schlafen”. So klagen gerade im Herbst viele Menschen. Die Zeitumstellung, der geänderte Rhythmus der Tageszeiten und Temperaturschwankungen, machen ihnen zu schaffen.

Dabei ist genügend Schlaf für die Gesundheit wichtig. Das haben auch Forscher der Universität Chicago in Versuchen mit jungen Männern festgestellt. Die Testpersonen schliefen mehrere Tage lang nur vier Stunden. Danach traten deutlich vermehrt Alterssymptome auf: Der Cortisolspiegel, ein Hormon der Nebennierenrinde, im Blut stieg an und die Glucosetoleranz verschlechterte sich. Andere Studien belegen: Schlafmangel macht physisch und psychisch krank.

“Ein extremer Schlafentzug kommt aber eher selten vor”, beruhigt die DAK-Ärztin Dr. Waltraud Pfarrer. “Wer aber längere Zeit Schlafprobleme hat, sollte die Ursachen von einem Arzt feststellen lassen.” Allerdings kann gesunder Schlaf auch trainiert werden. Dazu ein paar Tipps der DAK-Ärztin.


Von einigen Tipps bei Schlafstörungen können Sie sich allerdings getrost verabschieden. Welche Weisheiten aus dem Volksmund wirklich helfen:



Falsch. Nicht die Uhrzeit, sondern die Qualität der nächtlichen Ruhe ist entscheidend. In den ersten drei Schlafstunden durchläuft der Mensch sehr lange und erholsame Tiefschlafphasen. Dabei ist es egal, ob das vor oder nach Mitternacht geschieht, fand die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin heraus.



Falsch. Ein Nickerchen am Arbeitsplatz wird meist belächelt oder ist sogar verpönt – zu unrecht. Denn der kurze Schlaf zwischendurch macht leistungsfähiger. Ergebnisse der Biorhythmus-Forschung zeigen: Der menschliche Körper ist zwischen 13 und 14 Uhr auf Ruhe ”programmiert”. Zu lang sollte die Pause allerdings nicht sein. Zwischen zehn und 30 Minuten reichen aus. Wer mittags allerdings länger schläft, riskiert schlechte Laune und Konzentrationsstörungen.



Falsch. Jeder vierte Deutsche liegt nachts wach. Vor allem junge Menschen zwischen 18 und 29 Jahren leiden unter Schlafstörungen. Am Morgen danach folgt dann das dicke Ende: Müde, schlapp und angeschlagen geht es zur Uni oder zur Arbeit. Das ergab eine DAK-Umfrage.



Jein. Wer spät abends beispielsweise Sport treibt, schläft schlechter ein. Grund: Der Körper ist regelrecht aufgedreht. Sport am frühen Abend ist allerdings schlaffördernd.



Richtig. Milch und Milchprodukte enthalten viel Lecithin. Das entspannt und unterstützt die Schlafbereitschaft. Also: abends ein Glas Milch oder Buttermilch trinken! Auch beruhigende Tees am Abend helfen Körper und Seele, zur Ruhe kommen zu lassen. Aber Vorsicht: Alkohol ist tabu. Er raubt den Schlaf.

WANC 17.10.05/DAK





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/17_10_schlaf_trainieren.php
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