Schlafende Frau
Nächtliche Atemaussetzer bei Frauen: Beschwerden entsprechen oft nicht dem klassischen Bild (Foto: DAK/Schläger)
> Nächtliche Atemaussetzer: Bei Frauen selten erkannt

Männer schnarchen. Frauen auch –
wenn auch seltener. Vielleicht ist das der Grund, warum bei Frauen
das Problem der nächtlichen Atemaussetzer so selten
diagnostiziert und auch behandelt werden.


Frauen sind viel häufiger als
bisher angenommen von pathologischen Atemaussetzern im Schlaf
betroffen. Etwa zwei bis drei Prozent der Bevölkerung leiden an
dem sogenannten Schlafapnoe-Syndrom. Bis dato glaubten die Mediziner
aber, dass es durchschnittlich doppelt so viele Männer wie
Frauen mit Schlafapnoe gibt. „Jetzt weiß man aber, dass
insbesondere Frauen nach der Menopause sowie Frauen, die
übergewichtig sind, vergleichbar häufig wie Männer an
der Schlafapnoe leiden", sagt Dieter Köhler vom
wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Gesellschaft für
Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).



Die Schlafapnoe werde bei Frauen aber
häufig deshalb nicht erkannt, weil die zu beobachtenden
Krankheitsbeschwerden nicht dem klassischen Bild entsprächen.
Bei Männern äußerten sich die gefährlichen
Atemaussetzer häufig durch lautes Schnarchen, das bis zu
90 Dezibel erreichen kann. Die betroffenen Frauen hingegen
zeigten diese Symptome nicht. Hier stünden Ein- und
Durchschlafstörungen im Vordergrund. Auch seien häufig
Depressionen beteiligt. „Das kann leicht zu einer falschen Therapie
mit Schlafmitteln und Antidepressiva veranlassen", erklärt
Köhler.



Dabei sei es von großer
Wichtigkeit die Schlafapnoe richtig zu diagnostizieren, denn durch
die Atemunterbrechungen und -stillstände kann es nicht nur zu
Tagesschläfrigkeit und Konzentrationsschwäche mit erhöhter
Unfallgefahr kommen. Auf Dauer führe die Unterversorgung mit
Sauerstoff auch zur Verkalkung der Herzkranzgefäße und zu
Bluthochdruck, womit sich das Risiko für Schlaganfälle und
Herzinfarkte erhöhe.



Bleibe die Schlafapnoe lange unerkannt
und unbehandelt könne sich die Lebenserwartung der Betroffenen
um bis zu zehn Jahre verringern, warnt die DGP. Zur Behandlung der
Schlafapnoe wird heute meist die "Continuous Positive Airway
Pressure"(CPAP)-Therapie angewandt. Dabei werden die Patienten
mittels Nasenmaske während des Schlafens mit einem leichten
Überdrück beatmet, so dass die Atemwege offen bleiben und
einem Sauerstoffmangel vorgebeugt wird.



WANC 14.04.08/ Quelle: Deutsche
Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)

 
 
 
 
 
 
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