Viel frische Luft und eine gesunde Ernährung - das hilft, den Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht zu halten (Foto: DAK)
> Säure-Basen-Haushalt: Grundlage der Gesundheit?

Ein ausgeglichener
Säure-Basen-Haushalt sorgt dafür, dass unser Körper optimal
funktioniert. Denn dann ist gewährleistet, dass alle Organe mit den
lebenswichtigen Vitaminen und Mineralien versorgt wird. Und das
wiederum ist die Voraussetzung dafür, dass Psyche und Physis gesund
sind.



Wie wichtig ist ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt nun wirklich
für unsere Gesundheit? Die Bedeutung ist in der Medizin durchaus
umstritten. Es gibt aber Ernährungswissenschaftler, die den Ausgleich
des Säure-Basen-Haushaltes des Körpers als wichtigste Grundlage unserer
Gesundheit hervorheben. Dennoch, der immer wieder geforderte
wissenschaftliche Nachweis dafür wurde bisher nicht erbracht.




Worum geht es eigentlich? Bei der Verarbeitung der Nahrung entstehen in
unserem Körper Energie und Stoffwechselprodukte. Mit der Energie
versorgt der Organismus die Zellen und sorgt so dafür, dass wir leben
können. Stoffwechselprodukte sind eigentlich Abfallprodukte und werden
entsorgt: über  Darm, Niere, Haut und Lunge. Damit dieser Abfall
im Körper keinen Schaden anrichtet, muss er neutralisiert werden.
Gelingt das schlechter, dann bleiben viele Säuren zurück.




Und das kann gefährlich sein. Denn die überflüssigen Säuren lagern sich
im Bindegewebe ab. Dort verbleiben sie so lange, bis der Körper wieder
in der Lage ist, sie herauszulösen und auszuscheiden. Kann der
Organismus diese Aufgabe aber über eine längere Zeit nicht erfüllen,
dann werden die Zwischen- zu Endlagern.




Diese Endlager können Schmerzen verursachen, Gelenke angreifen, Zellen
und Gewebe zerstören. Langfristig kommt der Vitamin- und
Mineralienhaushalt in Unordnung und der Körper muss sich vor allem die
Mineralien aus eignen Depots beschaffen: aus den Blutgefäßen, aus dem
Bindegewebe, aus unseren Zähnen, aus unserer Haut, aus den Nägeln, aus
dem Haarboden und aus unseren Knochen.




Dadurch wird unser Körper entmineralisiert, die Adern und Knochen
werden brüchig, was zu Herzinfarkt, Schlaganfall oder Osteoporose aber
auch zu Rheuma, Gicht, Arthrose und Wirbeldeformationen führen kann.
Sogar Haarausfall, Depressionen, Ekzeme und Karies könnten eine Folge
von Übersäuerung sein.




Ein Ungleichgewicht des Säure-Basen-Haushaltes entsteht durch falsche
Ernährung, zu wenig Bewegung an der frischen Luft, nicht ausreichende
Flüssigkeitszufuhr und eine gestörte Darmtätigkeit. Nahrungsmittel, die
Säure bilden, sind insbesondere tierische, eiweißreiche Lebensmittel
wie Fleisch, Fisch, Geflügel aber auch Milchprodukte wie Hartkäse, bei
deren Verdauung sich Schwefel- und Phosphorsäure bilden.




Der Geschmack der Nahrung bietet im übrigen keine Hilfestellung um zu
erkennen, ob es sich um ein eher basen- oder säurenbildendes
Nahrungsmittel handelt. Essig oder Zitrone zum Beispiel, die vom
Geschmack eher sauer sind, wirken im Organismus basisch und
Süßigkeiten, Brot, Nudeln genau wie Alkohol, Kaffee sowie schwarzer Tee
wirken sauer. Die Eigenschaft eines Nahrungsmittels, basisch oder sauer
zu wirken, hängt von der Fähigkeit ab, Wasserstoffatome zu binden oder
abzugeben und damit auch vom Gehalt an basischen Salzen. Diese Salze
können die Säure binden und neutralisieren. Deswegen ist eine
ausreichende Versorgung mit Mineralstoffen sehr wichtig.




Was also tun? Ein Überprüfung der Ernährung ist sinnvoll. Bevorzugte
Lebensmittel sind Obst, Gemüse, Kartoffeln, Vollkornprodukte und Nüsse.
Und außerdem sollte tägliche körperliche Bewegung und viel frische Luft
auf der To-do-Liste stehen.




Gemessen wird im übrigen der PH-Wert des Blutes. Der
Säure-Basen-Haushalt gilt als in Ordnung wenn der Wert bei 7 oder
darüber liegt. Weniger gut sieht es aus, wenn der PH-Wert dauerhaft
unter 6,5 rangiert. Feststellen können Sie Ihren Wert mittels eines PH
Messstreifens, der in jeder Apotheke erhältlich ist. Messen sollten Sie
eine Woche lang dreimal täglich, in dem Sie den Streifen in den
Urinstrahl halten. Es gilt der Mittelwert der aufgezeichneten Werte der
Woche.




WANC 08.11.07

 
 
 
 
 
 
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