Tablette
Erkältungsmedikamente können die Reaktionszeit beeinträchtigen (Foto: ABDA)
> Erkältungsmedikamente: Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt

Erkältungsmedikamente einnehmen,
dann ans Steuer - das kann riskant sein. Denn einige Arzneien gegen
Erkältungsbeschwerden beeinträchtigen die Fahrtüchtigkeit.
Da sollte man lieber auf Hausmittel zurückgreifen – welche wie
helfen.


Tabletten und Kombinationspräparate
gegen Schnupfen können müde machen. Hustenmittel können
dämpfend wirken. Einige Hustenblocker beeinflussen die
Reaktionszeit. Vorsicht ist auch geboten, wenn Medikamente Alkohol
enthalten.



Autofahrer sollten daher die Hinweise
im Beipackzettel ihrer Arznei sorgfältig lesen und darauf
achten, ob das Präparat die Verkehrstüchtigkeit
beeinträchtigt. Das gilt auch für Radfahrer und Fußgänger.
Im Zweifelsfall sollte man seinen Apotheker ansprechen.



Diese Hausmittel haben sich bewährt:


Bei Halsschmerzen Gurgeln mit Salbei- oder Kamillentee
oder lauwarmem Salzwasser (ein Viertel Teelöffel Salz auf ein
Glas warmes Wasser). Viel trinken - empfehlenswert sind Kräutertees
(Salbei, Anis, Süßholz, Ingwer, Eibisch). Mancher greift
auch zu warmen oder kalten Halswickeln. Wer heiser ist, sollte seine
Stimme schonen.



Bei Husten Ausreichend trinken - täglich zwei
bis drei Liter warmer Tee, zum Beispiel Holunderblüten- oder
Kamillentee aber auch Tee von Thymian, Spitzwegerich, Efeublättern
oder Primelwurzel. Bei Reizhusten hat sich Tee aus Arzneipflanzen wie
Eibischwurzel, Spitzwegerichkraut, Malven oder Lindenblüten
bewährt. Den Tee verteilt über den Tag trinken.



Sehr wohltuend und schleimlösend
sind Inhalationen mit Wasserdampf oder ätherischen Ölen wie
Eukalyptus-, Kiefern- oder Fichtennadelöl. Auch Mittel zum
Einreiben der Brust helfen, den Hustenreiz zu stillen. Vorsicht ist
bei Säuglingen und Kleinkindern geboten: Sie dürfen nicht
mit Kampfer und Menthol behandelt werden, denn diese Mittel können
bei ihnen eine gefährliche Atemlähmung bewirken. Das
Lutschen eines Hustenbonbons (beispielsweise mit Eukalyptus) regt die
Speichelbildung an, vermehrtes Schlucken kann den Hustenreiz lindern.
Überheizte, trockene Zimmerluft strapaziert die angegriffenen
Atemwege zusätzlich. Am besten mit regelmäßigem
Stoßlüften für genügend Luftfeuchtigkeit sorgen.
Kurze Spaziergänge an der frischen Luft - natürlich bei
winterlichen Temperaturen gut eingepackt - erweitern die Bronchien
und erleichtern das Abhusten. Dabei Mütze, Handschuhe und Schal
nicht vergessen!

Bei Schnupfen Nasenspülungen mit isotonischer
Kochsalzlösung befeuchten die angegriffenen Schleimhäute
und verflüssigen den vorhandenen Schleim, so dass er besser
abfließen kann. Gleiches gilt für die meist gut
verträglichen Nasentropfen auf Salz- und Meerwasserbasis – am
besten ohne Konservierungsstoffe, da konservierende Mittel die
Reinigungsfunktion der Nase schädigen können. Salzlösungen
sind für eine längere Anwendungszeit geeigneter.



Ist die Nase stark verstopft, können
schleimhautabschwellende Nasentropfen helfen, wieder freier zu atmen
und dem Körper insbesondere nachts Ruhe zu gönnen.
Abschwellende Nasentropfen und -sprays sollten jedoch nur kurzfristig
– maximal fünf bis sieben Tage – angewandt und auf keinen
Fall überdosiert werden, um die Nasenschleimhaut nicht zu
schädigen. So vermeidet man auch einen Gewöhnungseffekt,
der schnell in einen Teufelskreislauf führt: Wenn die Wirkung
der Nasentropfen nachlässt, schwillt die Nasenschleimhaut noch
stärker an und verführt dazu, das Präparat immer
wieder anzuwenden. Dass Nasentropfen keine harmlosen
Schnupfenmittelchen sind, zeigt auch die Liste möglicher
Nebenwirkungen, wie Herzrasen, Blutdruckanstieg und Schlaflosigkeit.
Ist die Erkältung überstanden, sollten Nasensprays und
-tropfen nicht bis zum nächsten Infekt aufbewahrt werden. Nach
Anbruch sind die meisten Präparate maximal sechs bis acht Wochen
haltbar.



Ausreichende Flüssigkeitszufuhr,
warme, rauchfreie und genügend feuchte Zimmerluft, Inhalieren
von Wasserdampf und ätherischen Ölen (Eukalyptusöl,
Kamillenblüten) sowie Brusteinreibungen steigern das
Wohlbefinden und unterstützen die Heilung. Sind auch die Nebenhöhlen
betroffen, lindert Wärme (Rotlicht) die Beschwerden.



Generell gilt bei einer Erkältung:
Der Körper braucht Ruhe, der Kranke sollte sich schonen und
richtig auskurieren, um den Infekt nicht zu verschleppen und um
Folgekrankheiten zu vermeiden. Eine leichte, vitaminreiche Ernährung
unterstützt den Heilungsprozess. Alkohol und Rauchen meiden.



WANC 08.01.2008/TK

 
 
 
 
 
 
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