Mädchen
Bauchfrei - auch bei Minusgraden: Schnell droht Unterkühlung (Foto: TK)
> Bauchfrei birgt Gesundheitsrisiken

Rund eine
Million Teenager - so schätzen Experten - tragen auch im Winter
bauchfrei. Die gesundheitlichen Folgen können nicht nur Erkältungen
sondern auch Lungenentzündung sowie schmerzhafte Blasen- und
Nierenbecken-Entzündungen sein.


Bauchfrei ist "in" -
und das auch bei Minusgraden. Wenn das Quecksilber unter Null fällt, ist
das für viele Teenager noch lange kein Grund, auf Hüfthosen, bauchfreie
Tops oder Sommer-Turnschuhe zu verzichten. "Cool" auszusehen, ist viel
wichtiger als "die paar Minuten" zu frieren. "Ein gefährlicher Trend",
sagen Ärzte, denn durch Unterkühlung kann aus einer leichten Erkältung
schnell mehr werden.



Die
Teenager unterschätzen die gesundheitlichen Folgen der anhaltenden
Kältewelle. Sie setzen weiter auf tief geschnittene Hüfthosen und dünne
Shirts und riskieren bei Minusgraden, dass Rücken und Bauch auskühlen.
Die fatalen Folgen: Aus einer harmlosen Erkältung wird schnell eine
Lungenentzündung, auch schmerzhafte Blasen- und
Nierenbecken-Entzündungen werden dadurch begünstigt.



"Wer
schön sein will, muss frieren" - nach diesem Motto setzt sich der
Modetrend aus dem Sommer jetzt auch im Winter fort: Unterhemden sind
"uncool", dicke Pullover etwas für "Spießer" und ein möglichst
tiefgeschnittenes Dekolletee gilt als sexy. "Besonders betroffen sind
die 13- bis 16-Jährigen", sagt Dr. Sabine Voermans, Leiterin der
TK-Gesundheitsvorsorge.



Die Mädchen folgen den Modetrends
ihrer Stars und müssen gleichzeitig mit der kalten Realität klarkommen.
Auf dem Weg zur Schule oder zum Ausbildungsplatz sind sie meistens auf
Bus oder Fahrrad angewiesen und stehen länger in der Kälte. Eine hastig
übergeworfene Jacke reicht dann nicht, um den Körper an seiner
empfindlichsten Stelle bei Wartezeiten oder in gebeugter Haltung auf
dem Fahrrad warmzuhalten.



Um die schlimmsten Folgen der Kälte-
und Modewelle zu vermeiden, sollten Eltern mit ihren Töchtern über die
möglichen Folgen sprechen und Alternativen vorschlagen, rät die Ärztin.
Besonders zu empfehlen ist bei Kälte Kleidung, die nach dem
Zwiebelprinzip aus mehreren dünnen Schichten besteht. Der Vorteil für
die Teens: In der warmen Schule angekommen, lassen sich Pullover oder
Sweatshirt-Jacken schnell wieder ausziehen und das gewünschte Outfit
kann wieder gezeigt werden.



WANC 30.01.06

 
 
 
 
 
 
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