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Tattoo: Farben sind der reinste Chemiecoktail
> Farbige Tattoos: Gefährden Gesundheit

Immer mehr Menschen
lassen sich tätowieren. Auch mit bunten Tattoos. Allerdings sind die
verwendeten Farben nicht ungefährlich.


Mehrfarbige Tätowierungen enthalten nach neuestenErkenntnissen gesundheitsgefährdende Stoffe.
Forscher der Universitätsklinik
Regensburg analysierten im Auftrag der EU 41 Farbproben, die bei mehrfarbigen Tattoos zum Einsatz kommen.
Darinfanden sie Substanzen, wie sie zum
Herstellen von Autolacken, Druckertinte oder zum Einfärben von Kunststoffen
verwendet werden.



"Bis zu 300 verschiedene Farbmischungen werden zum
Tätowieren verwendet, von denen selbst
die meisten Profis nicht wissen, dass sie einen wahren Chemiecocktail von bis
zu 60 verschiedenen Substanzenenthalten", warnt Wolfgang Bäumler von der Universitätsklinik
Regensburg in „stern GesundLeben“.



Vor allem so genannte Azo-Farbstoffe – die vornehmlich in
den knalligen Rot- und Gelbtönen enthalten sind - können Krebs erregen, sobald
sie sich im Körper auflösen. Doch selbst die Farben mit natürlichen Mineralpigementen
können die Gesundheit gefährden. Die in ihnen enthaltenen Schwermetalle wie
Nickel, Kadmium und Chrom können giftig wirken und eventuell schwere Allergien
auslösen.



Kein Risiko besteht anscheinend hingegen bei denblauschwarzen Standard-Tätowierungen. Hier
wird in den meisten Fällen simple Tusche verwendet.



Etwa zwei Millionen Deutsche haben sich schon ihre Haut
verzieren lassen. Dabei ist der Trend zu immer aufwendigerem, größerem
Körperbildern unverkennbar. Beim Tätowieren werden die Farbstoffe mit feinen
Nadeln in die Haut geritzt – etwa drei Millimeter tief und mit bis 3.000
Stichen pro Minute.



Neben den Farben stellt mangelnde Hygiene die größte Gefahr beim Tätowieren
dar. Nicht sterile Nadeln können Entzündungen und Infektionen hervorrufen. Insbesondere
warnen Ärzte vor den Gefahren, wenn keine Einwegnadeln benutzt werden. Dann
können Krankheiten wie Aids oder Hepatitis übertragen werden. Und Diabetiker
sollten von Tattoos Abstand nehmen, weil bei denen Wunden schlechter heilen.



WANC 29.03.06

 
 
 
 
 
 
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