Sommersprossen: Kommen mit der Sonne und sind unproblematisch (Foto: lesestein.de)
> Pigmentflecken: Ursachen und Behandlung

Male auf der Haut,  wie Sommersprossen, können vollständig ungefährlich sein. Bei manchen ist es aber besser, sie ständig zu beobachten und bei Veränderungen entfernen zu lassen.

Es gibt angeborene und erworbene Hautmale. Besonders häufig sind Sommersprossen, Muttermale, Leberflecken, Altersflecken und andere Pigmentstörungen im Gesicht; die meisten bergen kein Risiko.


Sommersprossen (lat. Ephelides) entstehen bei dafür veranlagten Menschen, meist bei Rotblonden, unter UV-Einstrahlung in früher Jugend. Sommersprossen sind eine saisonale Erscheinung. Sie verblassen in der sonnenärmeren Jahreszeit, und ihre Zahl nimmt im Alter ab. Sie treten dort auf, wo auch das Sonnenlicht auftrifft: meist im Gesicht und auf den Unterarmen. Die Punkte werden sichtbar, wenn die Melanin bildenden Zellen der Oberhaut unter UV-Strahlung schneller und mehr Pigment bilden. Der Farbstoff häuft sich in der tiefer liegenden Basalzellschicht an und wirkt von außen als gelblichbrauner Fleck.


Sommersprossen sind völlig harmlos und bergen keine Hautkrebsgefahr. Das erhöhte Hautkrebsrisiko für den besonders hellhäutigen so genannten keltischen Pigmenttyp liegt vielmehr darin, dass dieser auf ungeschützter Haut besonders schnell und leicht Sonnenbrand bekommt. Häufige und schwere Sonnenbrände in der Jugend führen zu Genmutationen, die sich über die Jahre fortpflanzen und zu Hautkrebs führen können.


Leberflecke (lat. Lentigines simplex) entstehen meist im mittleren Lebensalter, unabhängig von Pigmenttyp und Sonnenlicht. Sie sind linsenförmig (lat. Lentigo = Linse), glatt, dunkler als Sommersprossen und von schärferer Kontur. Leberflecke können sich zu erhabenen Muttermalen (Nävuszellnävi) entwickeln. Nävi können aber auch bereits von Geburt an vorhanden sein. Diese Male entstehen durch eine Anhäufung von Pigmentzellen (Nävuszellen) in verschiedenen Schichten der Haut.


Der Rat, Muttermale in Ruhe zu lassen, ist in der Regel falsch und gelegentlich verhängnisvoll. Sie sollten vielmehr gut beobachtet werden, denn ein Drittel aller Hautkrebserkrankungen geht von Muttermalen aus. Bläuliche oder spät aufgetretene, sich verändernde Nävi erfordern meist den Griff zum Messer. Übrigens: Weder hat die Mutter das Mal an der gleichen Stelle noch ist der Leberfleck ein Hinweis für eine gestörte Leberfunktion.


Sonnen- bzw. Altersflecken (Lentigo solaris) sind unregelmäßige Pigmentflecke auf über viele Jahre sonnenbelasteter Haut. Sie sind unschädlich, werden bestenfalls als kosmetisch störend empfunden.


Ganz anders entsteht die so genannte Schwangerschaftsmaske, auch als Melasma oder Chloasma bezeichnet. Diese großflächigen, dunkler pigmentierten Bereiche im Gesicht sind Ausdruck einer veränderten hormonellen Situation, wie sie während der Schwangerschaft oder durch die Einnahme der Pille auftritt. Diese Symptome verschwinden nach der Entbindung bzw. nach dem Absetzen der oft zu östrogenlastigen Pille von selbst.


Ganz ähnlich sehen Pigmentflecken durch bestimmte Medikamente, wie gegen Allergien und Breitband-Antibiotika oder Duftöle in Parfums aus. Melasma sollte nicht mit dem Laser entfernt werden, da die Erfolgsraten nur sehr gering sind oder sogar eine Verschlechterung eintreten kann. Am einfachsten ist es, harmlose Hautmale positiv und als Zeichen der Individualität zu betrachten. Wenn das nicht gelingt, bleiben Zitronensaft, Skalpell und Laser. Und statt Sonne Schatten, denn lichtbedingte Male wirken auf blasser Haut weniger kontrastreich. Von scharfen Bleichmitteln ist unbedingt abzuraten. Ansonsten gibt es noch die Möglichkeit der kosmetischen Abdeckung (Camouflage). Fragen Sie auf jeden Fall Ihren Hautarzt nach einer möglichen Behandlung.


WANC 27.05.04/dgk

 
 
 
 
 
 
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