Krampfadern: 26 Prozent der Patienten hat eine Veranlagung zur Neubildung
> Krampfadern: 68 Prozent der Operationenen mangelhaft

Krampfaderoperationen werden in Deutschland schlechter durchgeführt als in anderen Ländern: Zwei Wissenschaftler fanden heraus, dass bei 68 Prozent der deutschen Patienten, die zum zweiten Mal an den Venen operiert werden mussten, mangelhafte Erstoperationen an der Krampfaderneubildung schuld waren.

Bei Krampfaderoperationen gibt Deutschland ein schlechtes Beispiel, sagen Forscher der Ruhr-Universität Bochum (RUB) um PD Dr. Markus Stücker (Klinik für Dermatologie) und PD Dr. Achim Mumme (Gefäßchirurgie). Mit fast 70 Prozent Zweitoperationen steht die Bundesrepublik im internationalen Vergleich abgeschlagen da. 

Eine neuseeländische Studie zeigt beispielsweise, dass dies bei Neuseeländern nur in sechs Prozent der Fälle der Grund war. Fazit: "Patienten sollten sich unbedingt von Anfang an in die Hände von Spezialisten begeben", so Stücker.
Die Forscher nahmen eine feingewebliche Untersuchung der in der zweiten Operation entfernten Krampfadern vor. Die Ursache der neuen Krampfadern waren demnach in Neuseeland bei 94 Prozent der Patienten neu gebildete Venen ohne Operationsfehler.

Neue Venen können sich bei der Wundheilung bilden, wenn der Patient eine entsprechende Veranlagung hat. So finden sich bei 32 Prozent der fachmännisch operierten Patienten nach fünf Jahren wieder neue Krampfadern. Diese Veranlagung wiesen unter den deutschen Patienten aber nur 26 Prozent auf. Bei den meisten anderen lagen Operationsfehler vor.

"Um technische Fehler durch unerfahrende Operateure zu minimieren, sollte die Krampfadertherapie auf spezialisierte Zentren unter der Leitung von Phlebologen und/oder Gefäßchirurgen konzentriert werden", fordert daher Stücker. Patienten mit einer besonderen Veranlagung zur Krampfaderneubildung seien oft mit "nicht schneidenden" Techniken wie der Mikro-Sklerosierung besser beraten als mit einer erneuten Operation.

Oft ist eine Kombination verschiedener Behandlungstechniken sinnvoll. Ein interdisziplinäres Venenzentrum ermöglicht es , aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse aus eigenen und internationalen Untersuchungen unmittelbar den Patienten zugänglich zu machen.

WANC 16.09.04/idw

 
 
 
 
 
 
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