Beine
Schöne Füße: Im Winter brauchen sie intensivere Pflege
> Atopischer Winterfuß: Der Fluch warmer Socken und Schuhe

Wer im Winter kalte Füße vermeiden will, packt sie in dicke Socken und warme Schuhe. Doch sobald die Füße nicht mehr genügend „atmen“ können, besteht die Gefahr, dass ihre Haut austrocknet und reißt. Ärzte nennen das den „atopischen Winterfuߓ.


Weihnachtsmänner tragen zum Schutz vor kalten Füßen dicke Socken, große Stiefel oder auf dem Schlitten einen Winterfußsack. Langhaarige Hunde tragen nach einem Spaziergang im Schnee manchmal seltsame weiße Bommel an den Pfoten.


Eisfüße“ kennt jeder. Doch was ist ein „seltsamer Winterfuߓ? Der seltsame oder auch tritt tatsächlich überwiegend in den kalten Monaten auf. In Einzelfällen kann er jedoch bereits im Spätsommer entstehen.


Sobald die Füße nicht mehr gut belüftet sind und in geschlossenen Schuhen und Nylonstrümpfen stecken, macht sich das an der Haut bemerkbar: Die Haut an den Fußsohlen und Zehenkuppen ist dann sehr trocken und rissig. An besonders beanspruchten Stellen entstehen schmerzhafte, oft auch blutende Risse. Betroffen sind vor allem bei Menschen, die außergewöhnlich stark auf Umwelteinflüsse reagieren, zum Beispiel Allergiker oder Menschen mit Neurodermitis.


Im Medizinerdeutsch nennen sich diese Krankheitszeichen der „atopische Winterfuߓ. Wikipedia beschreibt Atopie so: "...eine Neigung dazu, mit Überempfindlichkeitsreaktionen, nämlich mit allergischen Reaktionen des Soforttyps (Typ-I-Allergie), auf den Kontakt mit ansonsten harmlosen Substanzen aus der Umwelt zu reagieren. Atopie bezeichnet also eine körperliche Bereitschaft zu einer krankhaft erhöhten Bildung von Immunglobulin-E-Antikörpern (IgE).“." Im medizinischen Fachjargon wird der „atopische Winterfuߓ auch Pulpitis sicca genannt. Er tritt überwiegend in den kalten Monaten – manchmal bereits im Spätsommer –auf. Und besonders häufig bei Schulkindern bis zu Pubertät und kann sich danach bessern. Aber auch Erwachsene sind betroffen.


Oft ist die Pulpitis sicca die Spätfolge oder Minimalvariante eines atopischen Ekzems und tritt in Kombination mit anderen Abweichungen wie trockener Haut, Lippenentzündungen, Risse an den Fingern, Fingerkuppen und Ohrläppchen oder Ekzemen am Unterlid und den weiblichen Brustwarzen auf. Bei Neurodermitikern können die Symptome zwischen zwei Schüben auftreten oder in chronischen Phasen in Kombination mit schuppender Haut in groben Hautfalten, wie zum Beispiel den Ellenbeugen.


Es kommt vor, dass der atopische Winterfuß mit Hautpilzerkrankungen verwechselt wird. An Hand von mikroskopischen Untersuchungen und durch das Anlegen einer Pilzkultur kann der Hautarzt feststellen, um welche Form es sich handelt. Da es Hautpilze gern feucht und warm mögen, siedeln sie sich eher zwischen den Zehen an, beim atopischen Winterfuß treten die Risse und Hautveränderungen meistens zuerst an den Fußsohlen und den Zehenkuppen auf und gehen erst dann in den Zwischenzehenbereich über.


Um den atopischen Winterfuß zu vermeiden, sollte es zu keinem „Hitzestau“ an den Füssen kommen und die Füße deshalb gut belüftet werden. Stiefel und Halbschuhe sollten so oft wie möglich ausgezogen werden. Socken und Strümpfe aus kochfester Baumwolle sorgen für „ein gutes Klima am Fuߓ. Vorbeugen kann man auch durch eine regelmäßige Hautpflege oder lauwarme Fußbäder mit rückfettenden Badezusätzen.


WANC 15.12.06/dgk

 
 
 
 
 
 
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