Hautschutz: Notwendigkeit bekannt – mit der Umsetzung hapert es

"Deine Haut. Die
wichtigsten 2 Quadratmeter Deines Lebens": Unter diesem Motto
läuft eine Präventionskampagne, die Menschen daran erinnern
soll, dass das größte Organ des Menschen gesund gehalten
werden muss.


Die Bedeutung der Haut für die
Gesundheit wird allzu oft unterschätzt. Dabei ist unsere Haut
ein wahres Multitalent, dabei aber äußerst „dünnhäutig“:
So ergeben die drei Schichten Oberhaut, Lederhaut und Unterhaut oft
nicht mehr als 1,4 bis 4 mm. Die Hornschicht, der äußerste
Teil der Oberhaut, ist nicht dicker als ein Haar. Und trotzdem
schützt uns die gesunde Haut zuverlässig vor Witterung und
körperfremden Substanzen. Alles in allem ist die Haut höchst
widerstandsfähig und dabei sehr gewichtig: Alle drei Schichten
bringen mit dem anhängenden Fettgewebe bei einem erwachsenen
Menschen ca. 20 kg auf die Waage.



Von rund 25.000 bestätigten
Berufskrankheiten im Jahr 2005 verzeichneten die Träger der
gesetzlichen Unfallversicherung etwa 9500 beruflich bedingte
Hauterkrankungen. Diese führen damit die Liste aller
Berufskrankheiten deutlich an. Die Berufsdermatosen, wie der Fachmann
sagt, sind dabei zu 90 Prozent Ekzeme: Entzündliche
Hautveränderungen, die vor allem durch Rötung, Knötchen,
Bläschen, Nässen und Schuppenbildung auffallen. Sie
entstehen dort, wo die Haut bei der Arbeit besonders beansprucht
wird.



Im Jahr 2005 war in den
meisten Fällen – zu 30 Prozent – Feuchtarbeit für eine
beruflich bedingte Hauterkrankung verantwortlich: Wer regelmäßig
mit Wasser arbeitet, sich bei seiner Tätigkeit häufig die
Hände waschen oder flüssigkeitsdichte Handschuhe tragen
muss, ist besonders gefährdet.
Weitere Ursachen für Berufsdermatosen können
Unverträglichkeiten von
Konservierungs- und Desinfektionsmitteln, Kühlschmierstoffen
und Latex sein.



Den Krankenkassen entstehen
durch die Erkrankungen hohe Belastungen, was ihr Interesse an einem
sorgsamen Umgang mit der Haut natürlich stärkt. Insgesamt
belaufen sich die direkten Kosten, die auf Hauterkrankungen
zurückzuführen sind, auf circa vier Milliarden Euro
jährlich.



Für die hohe Zahl der
Hauterkrankungen ist nicht immer zu geringes Wissen über
Hautschutz verantwortlich. Oft hapert es auch nur bei der Umsetzung.
Darauf deuten erste Ergebnisse einer Umfrage hin, die Academic Data
für die Präventionskampagne Haut durchführte und die
im Februar veröffentlicht werden soll. Demnach verfügen
etwa zwei Drittel aller befragten
Bundesbürger über ein umfangreiches Wissen zum Hautschutz,
doch nur wenige wenden dieses im Alltag auch an.



Hier setzt die Präventionskampagne
an. Sie will sensibilisieren für einen bewussteren Umgang mit
der eigenen Haut. Erreichen will sie dies mit regionalen und
bundesweiten Aktionen. Für die Dauer von zwei Jahren werden 106
Krankenkassen und Unfallversicherungsträger für einen
besseren Umgang mit dem größten Organ des Menschen werben.
Das erklärte Ziel der Kampagne: "Gesunde Haut, weniger
Hauterkrankungen!"


Weitere Informationen: www.2m2-haut.de



WANC 12.01.07





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/12_01_hautschutz.php
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