Anti-Schuppen-Shampoos: Bedenkliche Inhalte


Schuppen auf dem Kopf sind für viele Menschen vor allem ein lästiges kosmetisches Problem. Anti-Schuppen-Shampoos sollen da Abhilfe schaffen. Öko-Test hat 25 Produkte getestet und bei einigen bedenkliche Inhaltsstoffe fest gestellt, die die gereizte Kopfhaut noch zusätzlich belasten.

Menschen mit empfindlicher Kopfhaut oder Schuppenproblemen haben es nicht leicht. Gerade im Winter sind sie besonders betroffen, da Kopfhaut und Haare nicht nur dem kalten und feuchten Klima ausgesetzt sind, sondern zusätzlich auch noch durch die extremen Schwankungen zwischen Kälte draußen und warmer trockener Heizungsluft drinnen leiden. Deswegen scheint gerade in dieser Jahreszeit für viele Betroffene der Griff zum Anti-Schuppen-Shampoo unausweichlich. Ob jedoch diese Entscheidung auch immer die beste Wahl ist, hat die Zeitschrift Öko-Test ermittelt.


Viele, die unter Schnee auf den Schultern leiden, fühlen sich durch Schuppen stark beeinträchtigt. Dagegen sollen Anti-Schuppen-Shampoos helfen, die zahlreich in den Geschäften angeboten werden. Doch in den 25 geprüften Produkten fand Öko-Test Bedenkliches. Redakteurin Alexandra Ferenz: "Das Ergebnis war durchwachsen, es gab 2 "sehr gute", 8 "gute", ein Mittelfeld mit 2 "befriedigenden" und 4 "ausreichenden" Shampoos; 9 Shampoos sind mit "ungenügend" durchgefallen."



Grund für das schlechte Testergebnis waren regelrechte Schadstoffcocktails in zahlreichen der untersuchten Produkte. Beispielsweise enthielten einige bedenkliche Formaldehyd-Abspalter, die oft als Konservierungsstoffe eingesetzt werden. Formaldehyd steht unter Krebsverdacht und kann Allergien auslösen, sowie die Haut reizen. Gefunden wurden auch Laurylsulfate, die als Schäumer eingesetzt werden. Sie können die Haut reizen und deshalb ihren Zustand noch verschlechtern. Folge für die frustrierten Nutzer: Die Schuppen rieseln noch üppiger. Gerade bekannte Marken wie Head & Shoulders Anti-Schuppen Shampoo Classic Clean und Dercap Technique Anti-Schuppen Shampoo aus der Apotheke enthalten diese bedenklichen Zusatzstoffe.

Darüberhinaus fanden die Tester in neun Shampoos halogenorganische Verbindungen, darunter bei sechs Climbazol. Das ist eine Substanz, die gegen Bakterien und Pilze wirkt, über die Haut aber auch in den Körper gelangen kann. Der Wirkstoff Zinkpyrithion desinfiziert zwar, greift aber die Haut stark an. Und aggressive Laurylsulfate, die als Schäumer eingesetzt werden, können die Haut reizen. Die Folge: Die Schuppen vermehren sich, anstatt weniger zu werden.

Aber
auch bei den Duftstoffen musste Öko-Test öfters die Nase rümpfen. Ferenz: "In einigen Shampoos waren die Duftstoffmixe nicht gelungen, fünf Mal hatten wir bedenkliche Moschusdüfte, zwei Mal Cashmeran zu kritisieren; das sind Duftstoffe, die sich im Fettgewebe des Körpers anreichern können, in einem Produkt steckten mehr als 100mg/kg des Duftstoffes Lyral, der Allergien auslösen kann."



Welche Optionen Betroffene haben, erklärt Ferenz: "Menschen, die unter sehr starker Schuppenbildung leiden, wenn es auch zu starken Rötungen auf der Kopfhaut kommt, sie nässt und verkrustet, sollten zunächst auf jeden Fall einen Dermatologen aufsuchen. Alle anderen Menschen, die nur unter einer zeitweisen Schuppenbildung leiden, die auch nicht so extrem ist, sind mit einem möglichst milden Shampoo am besten beraten." Milde Wirkstoffe sind unter anderem Brennnesselkraut, Kamille, Birke und Schafgarbe.

WANC 09.01.05





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/09_01_schuppenshampoo.php
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