Essen wie die Japaner: Schutz vor Demenz

Warum findet man bei Japanern viel weniger häufig Demenzerkrankungen als bei Mitteleuropäern? Wissenschaftler haben die Antwort auf die Frage heraus gefunden. Es liegt an der Ernährung: Wer Sojabohnen, Gemüse, Algen, Milchprodukte sowie grünen Tee konsumiert, kann damit einer Demenz vorbeugen.

Dr. Mio Ozawa (Kyushu University, Fukuoka, Japan) hat die Ernährungsgewohnheiten von 1.006 Japanern/-innen im Alter von 60 bis 79 Jahren über einen Zeitraum von 15 Jahren beobachtet. Abhängig von der Menge von Sojabohnen und Sojabohnenprodukten, Gemüse, Algen, Milch und Milchprodukten sowie Reis wurden die Teilnehmer/innen in sieben Gruppen unterteilt. 271 von ihnen entwickelte eine Demenzerkrankung, 144 davon litten an Alzheimer und 88 an einer vaskulären Demenz.

Am seltensten trat eine Demenz in der Gruppe auf, die am strengsten die "Japandiät" verfolgten. Sie verzehrten am meisten Sojabohnen und Sojabohnenprodukten, Gemüse, Algen, Milch und Milchprodukte, konsumierten aber nur geringe Mengen von Reis.

Dass auch grüner Tee Demenzen vorbeugen kann,  Prof. Kazuki Ide (University of Shizuoka, Shizuoka, Japan) untersucht. Er beobachtet zwölf Bewohner/-innen (Durchschnittsalter 88 Jahre), eines Pflegeheimes, die an einer kognitiven Dysfunktion - Einschränkungen der geistigen Leistungsfähigkeit - litten. Patienten erhielten dann 2 g Grünteepulver täglich. Durch den Tee verbesserten sich die geistigen Fähigkeiten rasant, meint Ide.

Warum Tee die kognitiven Funktionen verbessern kann, führt er auf die vielen pflanzlichen Wirkstoffe - vor allem Catechine und Theanin - zurück, die grüner Tee enthält. Diese Stoffe sind offensichtlich gut für das Gehirn.

Berliner Ärzteblatt 25.09.2013/ Quelle: 21. Weltkongress für Neurologie, Wien





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/japandiaet-25-09-13.php
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