Im Alter geistig fit bleiben, wünscht sich wohl jeder - Supplemente und Bewegung helfen dabei aber anscheinend doch nicht
Im Alter geistig fit bleiben, wünscht sich wohl jeder - Supplemente und Bewegung helfen dabei aber anscheinend doch nicht
> Wie lässt sich geistiger Verfall aufhalten?

Wer älter wird, dessen geistige Fähigkeiten lassen nach. Bei manchen geschieht das kaum merklich, bei anderen etwas schneller und bei einigen stellen sich erhebliche Gedächtnisstörungen ein, wie Alzheimer Demenz oder andere Demenzen. Nicht gerade geringe Hoffnungen wurden darauf gelegt, durch ein Veränderung der Lebensgewohnheiten - vor allem der Ernährung und Bewegung - den Verlust geistiger Leistung aufzuhalten. Zwei Studien haben nun untersucht, wie die Zufuhr von Nahrungsergänzungsmitteln oder körperlicher Bewegung die geistigen Funktionen beeinflusst. Die Ergebnisse sind nicht erbaulich.  


Um heraus zu finden, was bestimmte Nährstoffe bewirken, wurden 3501 Frauen und Männer im Alter von 65 bis 80 Jahren über einen Zeitraum von durchschnittlich sechs Jahren beobachtet. Ein Teil davon erhielt täglich 1 Gramm Fettsäuren und/oder eine Kombiniationsmedikament mit Lutein und Zeaxanthin - bei gehören zur Stoffklasse der Karotinoide - sowie verschiedene andere Supplemente wie Vitamin C, Vitamin E, Beta Karotin und Zink. 


Gemessen wurde die geistige Leistungskraft anhand eines Scores (Punktesystem), das von -22 bis +17 reicht, wobei eine höhere Punktzahl eine bessere Funktion des Gehirns widerspiegelt. Bei denjenigen, die die Nährstoffmedikamente erhalten hatten, verminderte sich die geistige Leistungsfähigkeit um jährlich durchschnittlich um -0,19 Punkte. Bei denjenigen, die derartige Nahrungsergänzungsmittel nicht erhalten hatten um -0,18 Punkte. Die Wissenschaftler schließen daraus, dass Supplemente keinerlei Wirkung auf den Abbau von geistigen Fähigkeiten haben.


In der zweiten Studie wurden 818 Frauen und Männer (Gruppe 1) im Alter zwischen 70 und 89 Jahren einem moderaten bis intensiven Trainingsprogramm mit Walking, Muskelstärkung und Beweglichkeitsübungen unterzogen. 817 Männer und Frauen gleichen Alters (Gruppe 2) erhielten einen Gesundheitserziehungslehrgang. Nach zwei Jahren wurden beide Gruppen zwei Tests unterzogen. Der eine überprüft das Erinnerungsvermögen und bewertet in einer Skala von 0 bis 133. In Gruppe 1 lag der erzielte Durchschnittswert bei 46,26, in Gruppe 2 bei 46,28. Der zweite Test, der die Ausdrucksfähigkeit bewertet, ergab in Gruppe 1 einen Wert von 7,22 und in Gruppe 2 den Wert von 7,25. 


Als Fazit stellen die Wissenschaftler fest, dass körperliche Bewegung der geistigen Leistungsfähigkeit nicht auf die Sprünge hilft. Im übrigen: In der Gruppe der körperlich Aktiven wurden in den zwei Jahren 98 Demenzfälle (13,2%) und in der Gruppe der körperlich wenig Aktiven 91 Demenzfälle (12,1%) festgestellt. 


26.08.2015/ Quelle: JAMA

 
 
 
 
 
 
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