> Einsamkeit kann unsere Gesundheit ernsthaft gefährden

Einsamkeit ist mehr als ein Gefühl. Wenn sie, wie bei vielen alten Menschen, zur sozialen Isolation führt, dann kann Einsamkeit sogar zu einem gefährlichen Gesundheitsrisiko werden.  


Schon seit längerem beobachten Psychologen, dass ein fehlendes Beziehungsnetz, sich nicht nur auf die Psyche, sondern auch auf seine körperliche Gesundheit auswirkt. Haben Menschen keine sozialen Kontakte, dann bekommen sie eher Lungenerkrankungen, Herz-Kreislauf-Probleme, Arthritis und Depressionen. Besonders im Alter kann das fatale Folgen haben, weil Einsamkeit sogar das Sterberisiko erhöht.


Eine Gruppe von Wissenschaftlern der Universitäten von Kalifornien und Chicago hat nun 141 Menschen untersucht, die bei Studienbeginn im Jahr 2002 zwischen 50 und 68 Jahre alt waren. Dabei ermittelten sie, dass diejenigen, die einsam waren, ein um 14% erhöhtes Risiko trugen, früher zu versterben. 


Damit gaben sich die Wissenschaftler aber nicht zufrieden. Sie wollten auch wissen, womit das zusammenhängen könnte. Sie fanden heraus, dass Einsamkeit Veränderungen auf zellulärer Ebene bewirken. Das zeigte sich zum einen daran, dass bestimmte Hormone vermehrt vom Körper produziert wurden, die den Menschen in Stress versetzen bzw. als Reaktion auf eine Stresssituation ausgeschüttet werden. Dieses hat unmittelbaren Einfluss auf die Produktion von weißen Blutzellen.


Zum anderen war das Immunsystem betroffen. Bei Einsamkeit sondert der Körper vermehrt Gene ab, die entzündliche Prozesse auslösen, gleichzeitig aber die Reaktion des Immunsystems behindern. Das bedeutet: Einsame Menschen sind anfälliger für Entzündungen und Infektionen wie nicht-einsame Menschen. Das setzt einen Kreislauf in Gang, bei dem Einsamkeit zur Krankheiten führt, die Krankheiten aber weiter isolieren und sofort. Dieser Kreislauf kann in einem vorzeitigen Tod münden, stellen die Wissenschaftler lakonisch fest.  


26.11.2015/ Quelle: PNAS

 
 
 
 
 
 
powered by webEdition CMS